luxus
so, jetzt bin ich schon wieder auf der arbeit und hab schon wieder nichts geschafft. egal. ich kotze gleich. draußen gibt es sprühregen und der godene baum ist braun.
heute nacht auf der couch verbracht, weil m. gestern abend so ein ekel war. haben uns über den winterurlaub gestritten. er ist ein luxusfan und gibt dafür gerne geld aus, ich bin mehr der einfache typ, und luxus finde ich zwar schön, aber nicht wenn er unverhältnismäßig teuer ist und man eigentlich nur für das luxus-label zahlt.
er meint also, ich hätte nichts anderes vor, als ihm den urlaub zu vermiesen, auf den er sich so gefreut hat, nur weil ich mich auch noch nach was anderem umgeschaut habe.
eigentlich glaube ich, er will sich nur unbedingt auf was freuen, weil seine arbeit zur zeit so scheiße ist, und ich soll ihm nicht die illusion rauben, daß ihn dieser urlaub zu einem anderen menschen macht.
irgendwie hab ich schon überhaupt keine lust mehr. mit dem geld würde ich viel lieber was anderes anfangen. aber ich will ihm auch nicht den spaß verderben, er hat eh so wenig spaß.
auf der anderen seite kommt noch dazu, daß er das meiste geld verdient und deshalb meine sparsamkeit gar nicht versteht. naja, was heißt sparsamkeit. das ist wirklich relativ.
es schaut aber eh so aus, als würden wir gar nichts anderes mehr finden. also bleibt es wohl dabei. und dann bin ich in einem echten zwiespalt. ich freue mich zwar auch darauf, aber wie kann ich mitfahren und gleichzeitig klarmachen, daß das eine absolute ausnahme ist? ist das nicht inkonsequent? wie kann es mir gefallen, und trotzdem nicht gefallen? wie kann ich luxus genießen und mich gleichzeitig drüber lustig machen? ich habe angst, mein gesicht zu verlieren.
m. war nicht immer so. früher war er mehr der abenteuer und spontanurlaub und chaos-typ und ich sehe in diesem geplanten urlaub erste anzeichen der verspießerung, die sich vor allem dadurch äußern, daß ich mir erst was neues zum anziehen kaufen muß, damit ich nicht im kapuzenpulli unter dem kronleuchter sitze.
irgendwie ist das echt furchtbar, daß man sich über solche randgeschehnisse so überwirft. völlig unnötig. ich sehe aber schon durchschimmern, was drunterliegt. aber noch nicht deutlich.