kleine heimat
dieses wochenende fahren m. und ich und mein dad zum haus von meinem opa, der im Januar gestorben ist. das haus soll jetzt verkauft werden und wir müssen es ausräumen.
das ist so unerfreulich. an jeder scheiß tupperdose hängt eine erinnerung, an jedem alten senfglas, jedem steckchen und stöckchen, alten emailletöpfen, mänteln mit seinem geruch.
dabei war das verhältnis zum opa nicht ungetrübt. tyrann, frauenverachter, sturkopf, nazi. aber trotzdem einmaliger gut riechender mich liebender opa.
es ist nicht das haus selbst oder der garten oder jede einzelne alte tupperdose. es fehlt ganz einfach dieser punkt, der das netz ein bißchen breiter macht. ein ort, zu dem man flüchten kann. wo man ungefragt vorbeikommen kann. wo man sich blind auf die klobrille setzen kann.
ab nächstem monat wird es diesen punkt nicht mehr geben. nur um abzulenken und endgültig klarzumachen, daß es den punkt schon seit januar nicht mehr gibt.