blick nach oben
heute gibts einen himmel, wie ich ihn mag. und noch dazu fühle ich mich wie nach zu langem ringelreihen, wenn sich alles in die andere richtung dreht, nachdem man aufgehört hat und stillsteht: die wolken bewegen sich heute von links nach rechts! südostwind also, eine absolute rarität. kommt nur immer her zu mir, meine südschäfchen, meine hessischen, bayerischen, italienischen schäfchen. es ist so dermaßen golden da draußen, und dann ist da oben noch dieser weltallhimmel der am rand ausbleicht, als hätte die sonne zu lang auf den horizont geschienen, jahr für jahr, bis der himmel farbe gelassen hat.
am liebsten würd ich draußen rumrennen und in laubhügel springen wie charlie brown.
stattdessen sitze ich hier und genieße zumindest die aussicht. heute morgen hab ich zum ersten mal dieses jahr rauhreif gesehen. der hat wirklich rauh ausgesehen so mit den grasstoppeln drunter. wie eine nagelfeile unterm mikroskop.

ich muß mich leider ein bißchen ärgern über mama, die ein projekt laufen hat, an dem ich beteiligt bin, und die mir die "endgültige version" vorgelegt hat, damit ich sie druckreif mache. aber nachdem ich mich tage- und stundenlang mit den feinsten feinheiten beschäftigt habe, sagt sie. hm. vielleicht streichen wir den teil und den teil und hier ist noch ein fehler und so geht das nicht. das macht mich so sauer, weil ich jetzt wieder von vorne anfangen muß. und jetzt ist sie im urlaub und sagt am telefon: mach halt nicht so ein gschiß. das macht mich sauer, schließlich mach ich das nur für sie und hab selber überhaupt nichts davon. dabei hab ich extra vorher gesagt: gib mir nur die absolute endversion. aber nein. megagrummel. hab den eindruck, sie nimmt das selber nicht ernst. sollte sie aber.

lieber wolken anschauen. das beruhigt.