baum der versuchung
bin wieder zurück, und gestern war mein erster arbeitstag nach drei wochen urlaub. zurück zu tod und verderben, von ganz weit weg hab ich mich wieder drangestastet.
dabei hab ich mich zurückgesehnt in die sonne und in den schnee, heraus aus diesem mitteldeutschen grauingrau. vielleicht wandern wir doch irgendwann aus, m. und ich. und machen uns auf einer kleinen karibikinsel selbständig. obwohl sich dann vielleicht auch das paradies relativiert. man darf halt nicht in den apfel vom baum der versuchung beißen, lieber von hier aus ein bißchen schmachten.
silvester war ziemlich mäßig, bei den freunden d und d, mit denen ich wohl wieder verstärkten briefkontakt haben werde, sie aber nicht so oft treffen werde. irgendwie hatte ich die schrulligkeiten als liebenswert und gemütlich in erinnerung, aber vorgestern abend hat es mich einfach nur noch genervt. es geht ständig nur ums geld, wer sich was leisten kann, welche vorzüge neff- küchen haben, welchen pfennig man wie umdrehen kann, ohne daß man müßte. zum beispiel eine Spende von 1,25 Euro in den Opferstock, weil man früher immer 2Mark50 reingetan hat. und das in unserem alter.
wir sind dann um halb eins ins bett gegangen.
in gedanken bin ich aber die ganze zeit noch bei den letzten drei wochen. wäre gerne wieder im urlaub und hätte lust, mal was ganz ganz anderes zu machen, auszuwandern, eine weile woanders leben.
habe mich letzte woche mit freundin f. getroffen, die gerade aus china wiedergekommen ist und auch schon einmal eine zeit in usa und england gewohnt hat. gemeinsam haben wir unser fernweh kultiviert.
und m., der nächsten monat für vier monate ins 800 km entfernte b. geht, freut sich noch gar nicht richtig. er wäre lieber hier.
dafür wird 2006 das jahr der kurzreisen. ein paarmal ist m. auf kongressen, ein paar mal ich, und jedes mal an schönen orten. auswandern für feiglinge...