Anita Shrieve: A Wedding in December
ich hatte mich so gefreut, in der bahnhofsbuchhandlung in g. dieses buch zu finden, das neue von anita shrieve. der titel, naja, klingt ein bißchen nach rosamunde pilcher. und so ähnlich ist es auch, mit dem unterschied, daß die liebschaften unglücklich sind, die menschen krank sind und die landschaft hinter dem hügel schon nicht mehr so schön ist.
genaugesagt geht es um eine hochzeit im dezember, zu der sich ein dutzend alter schulfreunde in einem alten hotel treffen, die sich größtenteils schon über zwanzig jahre nicht mehr gesehen hatten. und das ist schon das erste: viele viele personen, fast zu viele, um noch schritt zu halten. und alle sind sie miteinander verstrickt: durch den tod eines gemeinsamen mitschülers, durch unglückliche lieben, durch lehrer, die auch liebhaber waren. und mitten unter den vielen leuten sitzt eine frau, die eine kurzgeschichte schreibt, die auch noch mit hineinspielt.
obwohl alles so miteinander verwoben ist, wirkt der plot nicht so künstlerisch wie bei vielen anderen shrieve-romanen. gut und böse sind nicht so fies miteinander vereint wie sonst. es liest sich eher wie schokopudding mit reißnägeln, soft mit gelegentlichen sperrigen spitzen.
am schluß ist man froh, daß man in diesem buch nicht mitspielen mußte. keine person lädt so richtig zum reinschlüpfen ein.
mit meinem kleinen leben und meiner einen beziehung bin ich auf einmal sehr zufrieden. und dafür danke ich diesem buch.