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Tagebuch aldebaran
2005-04-18 20:11
Die erste Reise des Rückführungsprojek
Nachdem die Grenzkontrolle nun hinter uns lag, hielten wir noch in Bar und tranken erstmal nen Kaffee (war eher ein Mokka) und aßen eine Kleinigkeit.
Dann noch kurz aufgetankt und los ging die Reise über Podgorica (die Hauptstadt von Montenegro) nach Pec in den Kosovo. Hier hatten wir ein paar unschöne Erlebnisse mit der serbischen Miliz, die uns alle paar Kilometer anhielt.
Am schlimmsten waren aber die Grenzer, die uns aufs übelste beschimpften, da wir Sachen in den Kosovo fuhren.
Ich muss sagen, damals kannte ich viele Vorfälle des Krieges nur aus den Medien. Oh die armen Albaner. Obwohl ich eigentlich ein sehr kritischer Mensch bin, konnte ich mir das durchaus vorstellen, aufgrund meiner Erfahrungen in Bosnien. Die einzigen, die in Bosnien richtig gelitten hatten, waren die Muslime. Aber dazu ein anderes mal mehr.
Nun ging es durch das Grenzgebirge in das Tal des Kosovo, wo uns die italienische KFOR Grenztechnisch überprüfte nach Pec. Von dort, über Dakovica weiter nach Prizren, wo wir übernachteten.

Am nächsten Morgen fuhren wir von Prizren in Richtung Pristina und bogen dann in Richtung Urosevac (auf albanisch Ferizaj) ab. Hier wollten wir unser Headquarter für den Kosovo aufschlagen, da es für die Auslieferung strategisch günstig lag.

Den Rest des Tages schaute ich mir den kleinen Ort an, trank Kaffee, während Sandro sich um eine Lagerhalle kümmern wollte. Auch wenn ich nicht viel von Ihm hielt, aber das machte er wirklich richtig gut.
Relativ schnell hatte er eine Halle gefunden und war sich mit dem Vermieter handelseinig geworden. Nur eine Wohnung hatten wir noch nicht.
Darum wollte sich Sandro am nächsten morgen kümmern. Aber einen Übersetzer hatte er uns schon besorgt. Bajram.
Dem widme ich auch noch später ein kurzes Kapitel
Gegen Mittag hatte Sandro eine Wohnung organisiert. Wir also hin und haben uns erstmal häuslich eingerichtet.
War zwar kein westlicher Standard, das hatte ich aber auch nicht erwartet. Der Vermieter sprach sogar deutsch, so dass wir abends eine angeregte Unterhaltung führten.
Wir sassen draussen, rauchten und tranken ein paar Bier, als seine jüngste Tochter nach Hause kam.
Tina, 20 Jahre alt, braune Augen, braune Haare, war wirklich die hübscheste Frau, die ich seit langem und je überhaupt auf dem Balkan gesehen hatte.
Mit ihr habe ich so manchen Abend draussen verbracht und wir haben uns unterhalten. Auch nach meinen Reisen hatte ich noch ein paar mal mit Ihr gemailt. Aber das ist auch schon lange her.
Eins meiner Grundprinzipien auf diesen Reisen war, sich niemals auf eine Frau einzulassen. Ich muss zugeben, dass mir das bei ein paar Frauen extrem schwer fiel, aber ich hielt mich daran.

Da Sandro meinte sich um alles kümmern zu wollen, liess ich Ihn erstmal gewähren. Obwohl, eigentlich war ich darüber stinkig und hab das auch geäussert. Aber ich wollte auch nicht in den ersten Tagen einen Streit vom Zaun brechen. Das Ergebnis seiner Bemühungen war jedenfalls, dass nach 5 Tagen immer noch kein LKW von uns da war. Die standen immer noch vor der Grenze kurz hinter Skopje. Ok er hatte Sie aus dem Zollhof in Kumanovo rausbekommen, aber das hätte jeder geschafft. Ging ja nur um ein wenig Geld.
Und selbst dafür hatte er 4 Tage gebraucht.
Viel schwieriger war es hingegen, die Autos über die Grenze zu bekommen. Wartezeit für LKW’s war Durchschnittlich 7 Tage, und Sandro hatte die LKW’s an der Grenze einfach eingereiht.

Da bin ich ja bald explodiert.
Er solle mich mal machen lassen, sagte ich, in spätestens 3 Tagen sind die LKW’s über die Grenze.
Ausgelacht hat er mich, was mich richtig wütend machte. Aber er sollte schon sehen.
Er liess mir nun die nächsten 3 Tage Zeit und wollte sich auf die faule Haut legen. Bajram hatte er natürlich auf seine Seite gezogen und somit musste ich alleine mit Klaus klarkommen.
Aber ich schaffte das, das wusste ich.

Ein paar Telefonate später, hatte ich die Telefonnummer eines Oberfeldwebels in Tetovo, den ich auch sofort anrief. Wir verabredeten uns für den Nachmittag und ich schnappte mir Klaus und den Jeep und fuhr nach Mazedonien. In der Kaserne angekommen, ging ich allein rein, da Klaus schon wieder 5 Bier intuss hatte und eine Fahne, die man 10 m weit riechen konnte.

Schnell waren wir uns einig geworden. Morgen um 9.00 Uhr sollte der KFOR Konvoi unser LKW’s an einer Kreuzung bei Skopje aufnehmen und unsere LKW’s im NATO-Konvoi rüber bringen, so dass Sie spätestens übermorgen in Ferizaj sein konnten.

Als ich wieder in den Jeep stieg konnte ich mir ein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen. Klaus wusste sofort, dass ich Erfolg gehabt hatte.

Nun mussten wir nur noch die LKW’s aus der Schlange vor der Grenze zu der Kreuzung lotsen. Dann ging es zurück. Am nächsten morgen um 7:00 Uhr ging es wieder rüber, da ich sorge tragen wollte, dass auch alles klappt. Pünktlich um 9:00 Uhr kam der Konvoi aus Tetovo und wir reihten unser LKW’s ein.

Gegen Mittag waren wir wieder zurück und verbrachten den ganzen restlichen Tag mit nichts tun. Wir konnten ja auch nichts machen.
Nur Sandro guckte immer mal wieder auf die Uhr, grinste mich an und meinte, „Nur noch morgen, Deine Zeit wird knapp. Hättest Dein Maul nicht soweit aufreissen sollen“.
Aber das kostete mich nur ein müdes Arschrunzeln. Ich hatte alles organisiert. Die Fahrer wussten, wo Sie hinsollten und ich war mir sicher, dass Sie pünktlich da waren.

Als wir am nächsten morgen zu unserem Lager fuhren, standen dort drei 40 Tonner !!!

Sandro staunte nicht schlecht und mein grinsen zog sich über beide Backen.

Hatte ich es Ihm doch bewiesen, dass es auch noch andere Leute gibt, die Kontakte haben und auch was drauf haben.

Nun ging es ans ausladen, was 2 Tage dauerte.

Als wir damit fertig waren, war auch schon mein letzter Tag angebrochen.
Am nächsten Tag musste ich wieder nach Deutschland zurück.

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leben 

Kommentare

13:46 23.04.2005
Danke Danke !!
Sitze gerade im Internet Cafe am Trafalger Square und freue mich ueber die Glueckwuensche.
Vielen Lieben Dank
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13:36 23.04.2005
hab mir grad überlegt ob du wohl noch in London bist.. aber du bist ja online seh ich grad.. :)
wars schön?
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20:04 22.04.2005
Alles Gute zum Geburtstag
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18:28 22.04.2005
alles gute zum geburtstag !!!!
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unbekannt
17:55 22.04.2005
Alles gute zum Geburtstag!

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16:09 22.04.2005
Happy Birthday!!
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2005-04-18 20:11