Rückblick
Heute war ich noch mal beim Vet mit Bonny. Sie hat noch mal 2 Spritzen bekommen. Es geht ihr wieder ein Stück besser. Bis Samstag bekommt sie noch Tabletten, dann haben wir das wohl auch überstanden. Mit Sid habe ich heute auf dem Platz gespielt: Wer ist hier der Boss. Er war hinterher nass geschwitzt. Danach bin ich noch ne kleine Feldrunde mit ihm und Maja gegangen. Er war heute sehr schreckhaft. Machte nicht so viel Spaß. Dafür hat Maja unheimlich gut gehört. Die neue Trillerpfeife wirkt Wunder und die neuen Leckerlies auch, nach denen sie so scharf ist. ich kaufte hinterher noch etwas ein, da lief mir ein Bekannter über den Weg. Er hat ganz schön zugelegt, hat eine neue Freundin und ist bei mir um die Ecke hingezogen, zu ihr. Er meinte, du hast dich aber verändert. Du aber auch. Er hatte wirklich ganz schön zugenommen. Aber immer noch sehr sympathisch. Er ist ein Typ, der einen irgendwie immer kumpelhaft berührt. Sehr lockerer Typ, sehr nett. Freut mich, dass es ihm so gut geht. Ich fragte mich immer, inwiefern ich mich denn so verändert hätte. Wahrscheinlich um Jahre gealtert. Weil dicker bin ich eigtl. nicht. nur längere Haare.
Als ich zuhause war, hab ich immer wieder überlegt, wie er noch mal hieß und wie lang es her ist, hatte ihn kurz nach meiner Trennung von meinem Ex kennengelernt. Es ließ mich nicht los und ich las in meinem Tagebuch nach. Dann fiel es mir ein, Andre hieß er. Dann las ich noch mal nach, wie das war mit Axel und mir.
Und ich heulte und heulte wieder:

25.10.04
meinem freund hab ich gesagt, ich glaube nicht, daß wir uns noch lieben, es ist große freundschaft, viel vertrauen, und wir schmeißen das nicht so einfach weg
aber die Zeit, daß ich ihn auch mal heiraten wollte sei vorbei.
er meinte, er sei in mich noch verliebt, er könnt es nur nicht zeigen
ich sagte, ich hätte nicht das gefühl
ob er mir jetzt böse sei
nein er denkt nur mal darüber nach
aber kurz darauf sagte er, daß es wohl normal sei in einer langjährigen beziehung, daß es einem so vorkommt, daß es nur noch freundschaft sei.
ich sagte ganz ehrlich, ich bin heut nicht mehr eifersüchtig
und wenn er mich jetzt wegen ner anderen verließe
würde für mich keine welt zusammenbrechen
das war hart
er schaute mir dabei lang in die augen
aber er war nicht böse
und hat mir liebevoll einen gutenachtkuss gegeben und mich heute morgen liebevoll verabschiedet
alles merkwürdig.

13.1.05
es geht mir eigentlich ganz gut.
gestern hab ich 2 std. mit meiner schwester telefoniert, tat gut
ich komme nach hause und ein strauß gelber rosen steht auf dem tisch. und eine flasche sekt steht im kühlschrank.
wir haben geredet -
ich meinte zu ihm, ich würde mir eine zweitwohnung suchen.
er sträubte sich nicht, als ich es erklärte, obwohl ich sah, daß er merkwürdig schaute. und er meinte nur wenn du meinst.
ich fragte ihn, wohin mit dem hund?
und er meinte nur: deshalb wollste auch nen laptop holen.
mir dreht sich schon der magen um bei dem allen.
ist schon alles komisch mit uns. wenn wir uns nur nicht so gut verstehen würden, wir können gut reden, wenn es nicht um uns geht, wir können zusammen lachen, denken oft ähnlich.

am 29.4.
er war natürlich vorher bei seiner Mum, die hatte am gleichen Tag wie ich Geburtstag, gingen wir essen.
ich sagte ihm wieder mit Tränen in den Augen, ich liebe dich nicht mehr. dann wieder: ich liebe dich aber trotzdem, aber nicht genug, um mit dir in DEIN Haus zu ziehen. ihm liefen die Tränen, aber er sagte nicht mehr viel dazu. wir schliefen abends arm in arm zusammen ein. das war für mich glaub ich das traurigste Ereignis zwischen uns.

Juni 2005
am 14.6. hab ich mich getrennt -
er hatte schon eine neue Freundin
es ist manchmal schwer, so allein zu sein
manchmal denk ich auch, war es richtig?
aber eigentlich weiß ich es, daß es richtig war
nur trotzdem bin ich traurig nach so vielen Jahren
und hab auch etwas Angst vor der Zukunft
wie ich mit dem Alleinsein klarkomme
ich bin eben doch mehr ein Einzelgänger, nicht so ein Gruppenmensch wie er - er hat keine Probleme damit,
das hab ich vorher gewußt, daß er ganz schnell wieder jmd. neuen hat. ich wußte, daß es für mich schwerer wird - aber da muß ich jetzt durch - und es gibt auch noch viele andere, denen es ähnlich geht wie mir - don't forget it

Juli 2005
Samstag:
oh Gott, was für ein Morgen, erst kommt Axel. - dann ein potentieller Nachmieter - dann ist er gleich hin und weg von der Wohnung - evtl. übernimmt der auch die renovierung - dann möbelschleppen - umräumen, dann ruft M. an, eine gemeinsame Freundin von uns, nein eigentlich meine Freundin, sie sagte aber schonmal zu mir, wenn wir uns mal trennen, dann wär sie todtraurig, wenn sie A. als Freund verlieren würde - ich glaube, sie will eher die Freundschaft zu A. als zu mir - sie hat ihn nach seiner handy nr. und nach der neuen adresse gefragt, mich nicht. und ihn fast ne std. zugetextet. er schaute mich schon genervt an.
eins kann uns keiner nehmen, unsere Vertrautheit, wir kennen uns - ich hab ihm eben gesagt, unter Tränen, ich hätt ihn immer noch lieb und ich will ihn nich verlieren als Freund und ich freu mich, daß er jmd. neues hat und es ihm gut geht. er entschuldigte sich für einen blöden spruch, den er vorher abgelassen hatte und er drückte mich und sagte, mach dir mal keine sorgen, alles wird gut und wenn ich mal jmd. für hundi bräuchte, könnt ich ihn auch fragen. da war ich sehr gerührt, obwohl ich auch denke, daß da seine neue Freundin dahinter steckt. aber ist ja egal.
der evtl. Nachmieter war ganz nett, ich hatte mit einem mal nasse Augen, weil ich so ungern die Wohnung verlasse und. jmd. anderem gebe.

4.10. 05
ich könnte jetzt ne ganze pizza verdrücken!
ich hab eben nochmal bei der nachbarin angerufen, sie freute sich sehr, meinte, schade, sie hätte gern nochmal mit uns etwas getrunken und sie wird uns vermissen und bedankte sich für die gute nachbarschaft all die jahre und hilfsbereitschaft. sie würde sich freuen, wenn wir uns nochmal sehen.
es ist vollbracht, nun haben a. und ich nix mehr gemeinsam.
nach 9,5 jahren alles fortgewischt.
wir haben heut den sperrmüll rausgebracht.
wie immer gut verstanden. wie immer eine einheit.
so vertraut. er wirkte glücklich.
nur ich hatte beim abschied wieder tränen in den augen.
er sagte er besucht mich, wir müssen ja noch den champaign trinken. ich hab fr. koch gar nicht angerufen. die nette nachbarin.
mach ich noch.
a. und ich rechneten nochmal ab. er bekam noch einen teil von mir. dann sagte er: so jetzt sind wir quit.
es ist vorbei - endgültig.
tw. erleichtert - tw. eine schwere da. wir haben uns so gut verstanden. ich bin alleine, keiner ist da, wenn ich jetzt in not wäre. wie früher, nur diesmal ist es anders.
ich weiß jetzt wie es ist, wenn jmd. da ist, immer bedingungslos.
(aber er rechnete wieder und wieder. immer wieder, das war es, was mich bis zuletzt so verletzt hatte, das Geld, das ihm immer am wichtigsten war)

ich will so etwas nie mehr erleben. nie mehr.