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Friday, 19. April 2024
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Tagebuch Zoe
2008-04-18 17:11
Morgan und Tanja
Juli lieh mir Geld damit ich mir was schönes zum anziehen kaufen konnte. So schlenderten wir durch die Einkaufsstrassen im Stadtzentrum und quatschten über den Job. «Sag mal, weshalb hast du dich selbst Joan genannt, gibt es dafür einen Grund?» fragte ich Juli. Sie versuchte sich zurück zu erinnern, aber ich glaube sie konnte es nicht. Das war mir immer schon merkwürdig vorgekommen an ihr. Ihr Gedächtnis war nicht sehr gut. Ich vermute sie hat viele Sachen verdrängt. Ihre Beweggründe diesen Job aufzunehmen waren völlig anders als meine. Meines Erachtens hatte sie die größeren Probleme mit sich selbst, als ich mit mir! Das alles ist nur meine Sichtweise, ich kann nicht sagen, wie es in dieser Frau drinnen aussah, aber ich denke, es war nicht wirklich eine Psyche mit der ich gerne getauscht hätte. Es war mehr Schein als Sein. Auf meinem Weg durch diese Welt, werde ich noch viele Frauen treffen, die am Ende mit sich selbst sind. Aus diesem Grund wird dieser Job auch immer einem «gewissen» Typ Frau zugeschrieben, dabei sollte man jedoch hinterfragen, warum diese Frauen Probleme haben. Es wird nicht mit dem Job zu tun haben.
«Er gefiel mir.» gab Juli kurz zur Antwort «..und du hast schon einen Namen?..», ich verneinte, darüber hatte ich mir keine Gedanken gemacht. Wir betraten eines der teuersten Dessousgeschäfte und Juli kleidete mich ein, obwohl ich mir lieber selbst die Sachen ausgesucht hätte, wusste ich, dass sie wohl genauer bescheid darüber wusste, was den Männern gefiel. So suchte sie mir diverse Spitzen BH’s mit den passenden Strings & Strümpfen dazu, ein Bustier und ein Baby Doll, in welchem ich mir echt wie ein kleines Kind vorkam, aus. Danach ging Juli mit mir in eine Boutique um ein eher eleganteres Outfit und ein Abendkleid auszusuchen. Es war elegant, hatte aber immer diesen gewissen Sex-Touch, der nur schrie «Fick mich». Zum Schluss befanden wir uns in einem Sex Shop, das einzige was ich je in solch einem Laden gekauft hatte, war ein Vibrator gewesen, doch nun gings an die Latexkleidchen. «Muss das sein?» protestierte ich wie ein kleines Kind «Denk daran, im Job geht es nicht darum, dass du dir selbst gefällst, sondern dass es dem Mann gefällt, auch wenn du dich darin wie eine Pellwurst fühlst.» erklärte mir Juli. Ich nickte widerwillig und ließ mir ein rotes was auch immer von ihr bezahlen. Wir brachten die Einkäufe zu mir nach Hause und fuhren anschließend in ein am Stadtrand gelegenes Fitnesscenter. Juli bezeichnete es als «unsere Zentrale», dort lernte ich Morgan kennen. Wir betraten ein heruntergekommenes Gebäude, darin schien sich wirklich ein Fitnesscenter zu befinden, diverse Personen waren am trainieren. Eine vollbusige Blondine stand am Eingang und sprach mit jemandem, doch als sie uns sah, unterbrach sie ohne zu zögern ihre Unterhaltung. «Joan, was schleppst du denn da wieder an!? » damit schien ich gemeint zu sein. Das war auch der Anfang von einer langen und endlosen Feindschaft, weshalb weiß ich jetzt noch nicht. Aber Morgan hatte von Anfang an eine gewisse Abneigung gegen mich. Juli gab ihr einen Hieb in die Seite und ich gab ihr meine Hand «Und du bist?» gab sie entnervt von sich, ich versuchte freundlich zu bleiben «Ich bin Zoe». Somit war mein zweites Ich Zoe geboren, es war wie ein Geistesblitz gewesen. Früher als ich noch auf dem Lande bei meinen Eltern wohnte, hatten wir eine bildhübsche Nachbarin, diese hieß Zoe, ich hatte sie immer so sehr bewundert. Ich würde so wie sie sein, ich wusste es, mit diesem Selbstbewusstsein diese Frau damals immer aufgetreten war, genau so wollte ich auch sein. Ich hatte ein genug gutes Aussehen, das wusste ich, mir fehlte es nur an der Portion Selbstbewusstsein. Ich glaube, wenn es Morgans Entscheidung gewesen wäre, dann hätte sie mich hochkant wieder aus ihrem Laden geworfen, doch da waren nun mal die anderen hinter ihr. Eigentlich war sie nur ein Handlanger! Morgan betrieb zusammen mit Tanja das Fitnesscenter, da es aber nicht besonders gut lief, hatte sie noch eine zusätzliche Arbeit übernommen. Sie kümmerte sich um die Escort-Damen, das tat sie wirklich gut, in dieser Sichtweise ist sie immer äußerst Korrekt mit mir gewesen. Tanja saß meistens am Computer und koordinierte die Anfragen der Männer. Tanja war eigentlich das Gegenteil von Morgan, eine natürliche Schönheit und sehr zurückhaltend. Ich denke das war auch Morgans Problem mit mir. Sie wusste, dass ich die Art Frau war, die sich die Männer im Bett wünschten. Sie war eine billige Kopie von Pamela Anderson, doch ich war einfach ich selbst. Lasst euch sagen, dass die meisten Männer nicht irgendeine künstliche Frau im Bett wollen, ich bin mir nicht sicher wer dieses Phänomen erfunden hat. Vielleicht sind da manche Männer anderer Meinung, doch die Erfahrung, welche ich gesammelt habe, entspricht nicht diesem Klischee. Aber das musste ich zuerst noch erfahren. Die Grundsätze mit denen Morgan ihre «Mädchen» großzog, waren aber die absolut besten die es geben konnte. Eines der ersten Gebote war, dass es immer das Wort «Nein» gab, wenn wir etwas nicht wollten, konnten wir immer nein sagen. Wenn wir bei einem Kunden ein schlechtes Gefühl hatten, mussten wir diesen auch nicht annehmen. Das nahm mir einen unglaublichen Druck. Bei vielen anderen Stellen, war das nicht so. Ich lernte auch Damen kennen, die bei anderen Agenturen angestellt waren. Wir waren auch nicht für die Männer gedacht, welche sich mal schnell für wenig Geld «erleichtern» wollten. Wir waren teuer und wie gesagt exklusiv. Die Werbung geschah nicht wie üblich über Zeitungen und Internetwerbung, sondern über Mund zu Mund Propaganda meist in den Chefetagen. Ich setzte mich, nachdem mir Morgan ihre Grundsätze 10 mal gepredigt hatte, mit Tanja zusammen um ein Profil von mir zu erstellen. Es war schnell gefertigt und ich war nun ganze zehn Pfund leichter. Das würde doch gleich jeder Mann bemerken, wenn er mich sehen würde, gab ich zu bedenken. Tanja schüttelte jedoch den Kopf «Nein, Gewicht ist nur eine Ansichtssache, wenn du mit der Überzeugung lebst, dass du 50 Kg bist, dann bist du es auch für andere Menschen.». In dieser Hinsicht muss ich Tanja Recht geben, der Grundsatz der dahinter steckt stimmt. Manchmal sind Frauen faszinierend und unglaublich schön, doch bei näherem hinsehen bemerkt man, dass sie gerade dem Durchschnitt entsprechen, doch das spielt keine Rolle, sie glauben daran, dass sie etwas Besonderes sind und deshalb sind sie das auch. In diesem Gewerbe ist es genau dasselbe, in einer Nacht musst du davon überzeugt sein, dass du die perfekte Begleitung sein wirst, kultiviert und gepflegt und zwei Stunden später musst du die wildeste Liebhaberin sein, die es gibt. Es ist wie ein ständiger Rollenwechsel. Doch das stand mir noch alles bevor.

Kommentare

19:17 21.04.2008
@Manyara nicht gerade Schauspielerei. Es ist ein schlechtes Wort, es wäre ja nicht so, dass das ganze ein Theater darstellt. Sondern eher etwas wie ein einstellen und agieren auf die betroffene Person.

@Eule @ Emily the Strange @ Charli @ j-engel ich danke euch, hoffe ich kann den Menschen etwas mit meiner Story mitgeben. Auch wenn sie sehr Bilderbuchhaft klingt. Ich finde es den besten Schreibstil um sie zu vermitteln.
lg Zoe
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09:59 20.04.2008
ich glaub ich hab so etwas ähnliches hier schonmal gelesen... freu mich auch schon auf die fortsetzung!
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unbekannt
07:51 20.04.2008
sehr angenehm und spannend mit zu lesen! ich freu mich schon auf die fortsetzung! )

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09:48 19.04.2008
Ohja ich finde deinen Schreibstil auch total toll (:
Und deine Geschichte richtig spannend!
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unbekannt
19:57 18.04.2008
Ich denke ein gewisser Schlag Männer steht auf billige Kopieen, weil sie meist einfach zu haben sind....Und für eine schnelle Nacht....

Du schreibst sehr gut, ich freu mich schon weiter zu lesen...


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19:55 18.04.2008
...also die Extremform von Schauspielerei... oder wie meinst du das?
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2008-04-18 17:11