Unterkunft
20:00
Nach drei Umrundungen des Erdballs, ließ ich mich wieder nieder wo ich einst entschied meine Ruhe zu finden. es hat angefangen zu regnen, meine Flügel sind schwer, meine Beine tun weh, ich muss mich setzen um nicht zu stürzen.
es zieht, von den Fenstern sind nur mehr Bruchstücke übrig, dem Dach fehlen einige Ziegeln, aber in meiner Ecke auf meiner Matratze im Kerzenschein, der im Wind flackert, fühle ich ich heimisch. Wär ich gefallen, damals, hätte ich mich abgewandt, dann säße ich jetzt nicht hier. Aber jetzt ist es zu spät nachzudenken, was gewesen wäre, wenn.
20:09
Ich lege mich hin, die Flügeln stören. Sie waren nie dafür gedacht. Ich habe ein schweres Los gezogen, mich für ein undankbares Leben entschieden. Werde versuchen zu schlafen. Immer noch ein ungewohnter Gedanke, die Augen zuzumachen und für Stunden zu liegen, zu schlafen.
20:20
Kann nicht schlafen, die Flügel sind noch nass, bin aufgestanden und wieder zum Fenster gegangen. Habe überlegt noch einmal raustzufliegen, mich aber anders entschieden. Es ist zu naß, eindeutig. Obwohl es schon lange nicht mehr geregnet hat. Soll ich mich freuen, ich schaff' es nicht. Nicht hier, nicht jetzt.
Mein Schwert an meiner Seite ist kalt, kalt vom Regen. Andere hatten Schwerter aus Feuer. Sagt man, früher. Ich nicht, meins ist kalt uns auch nass. Vielleicht wird es rosten.
20:25
Die Kerze ist erloschen und ich habe mich doch wieder hingelegt. Ich werde schlafen. Vielleicht nicht jetzt, aber später. Es wird eine lange Nacht.