Analogien für Anfänger...
... und experimenteller katholischer Sakraltanz

Schon seit einigen Wochen will ich diesen Eintrag schreiben, und da einer meiner Neujahrsvorsätze lautet, nicht mehr so viel Material ungenutzt verkümmern zu lassen, habe ich ihn zu Ende gebracht.

Eigentlich gehe ich Weihnachtsmärkten aus dem Weg, weil ich das Gedränge nicht mag. Kurz vor den Feiertagen beschloss ich aber, unbedingt einen Bikini zu brauchen und musste auf dem Weg ins Sportgeschäft an verschiedenen Buden vorbei. Vor mir ging eine Familie, die aus Mutter, Vater und zwei Kindern im Grundschulalter bestand. Die ältere Tochter war vielleicht zehn Jahre alt. Sie sagte etwas, worauf die Mutter in gerechter Empörung – der Vorstufe von gerechtem Zorn – erwiderte: "Nein, man ist kein Christ, wenn man in die Kirche geht. Man ist ja auch kein Auto, wenn man in der Garage steht."

Dazu fielen mir zwei Dinge ein. Erstens sollte sie ihr Kind nicht so anfahren. Die Kleine kann nichts dafür, wenn man der Mutter selbstgerechte und überhebliche Wut auf Menschen, die eventuell nicht genau so wie sie selbst denken, eingepflanzt hat.

Zweitens ist der Vergleich schief. Egal wie fest ein Mensch daran glaubt oder was er dafür tut: nie wird er zum Auto werden, während das "echte“ Christsein – wie auch immer das aussieht – durchaus ein erreichbares Ziel ist.

Als ich heute diesen Satz recherchierte, stellte ich fest, dass er ein Zitat von Albert Schweitzer ist. Wörtlich sagte er wohl:

"Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht."

Dieses Zitat ist auch auf einer E-Card und Postkarte namens http://www.kirchentanz.de/

Auch sie ereiferte sich ein wenig über Menschen, die nur zu Weihnachten in die Kirchen gehen, und ging dann über zur Durchführung von Gottesdiensten in gerechter Sprache bzw. die Anwendung von gerechter Sprache im Gottesdienst. Das sollen zwei verschiedene Dinge sein. Allerdings habe ich den Unterschied nicht verstanden. Nun ja, das lag aber sicher an mir.