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Tagebuch Wühlmaus2
2008-05-13 09:56
Porträt in Sepia (Isabel Allende)


"Jeder wählt den Ton, in dem er seine eigene Geschichte erzählt; ich hätte mich gern für die haltbare Klarheit eines Platindruckes entschieden, aber nichts in meinem Leben besitzt diese Leuchtkraft. Ich lebe zwischen diffusen Schattierungen, verhüllten Geheimnissen, Ungewißheiten; der Farbton, in dem ich meine Geschichte erzähle, gleicht sich mehr dem eines Porträts in Sepia an..."

Die junge Aurora del Valle steht im Mittelpunkt dieses großartig erzählten Familienepos. Sie wächst im herrschaftlichen Haus ihrer Großmutter Paulina auf, die alles tut, um Auroras Vergangenheit zu verwischen und ihre Enkelin in die feine Gesellschaft Chiles einzuführen. Als sich die junge Frau in den Gutsherrensohn Diego verliebt und nach der Hochzeit zu seiner Familie in den Süden zieht, scheint ihr Weg vorgezeichnet.
Doch ihre Passion, die Fotografie, wird Aurora die Augen öffnen und ihr den Weg ebnen in die unerschlossenen Gefilde ihrer Kindheit und damit in ein eigenständiges Leben.

Ich liebe Isabel Allende. Ihr Schreibstil ist einzigartig, die Charaktere sind stark und lebendig, man fühlt sich hineingesogen in die Geschichte. "Porträt in Sepia" ist eine Art Vorgeschichte des "Geisterhauses", es tauchen einige bekannte Personen auf (unter Anderem Nivea und Severo), aber trotzdem handelt es sich um eine egenständige Geschichte. Nicht so schön, wie das Geisterhaus, aber immernoch großartig. Ein wenig gefehlt hat mir ein Höhepunkt. Aber eben das macht das Buch ja vielleicht auch aus. Es wird seinem Namen gerecht: ein Porträt in Sepia. Schön!

Meine Bewertung: 9/10

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2008-05-13 09:56