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Tagebuch Wühlmaus2
2010-01-11 22:35
Ein bisschen Psychologie...

Irgendwie war der Tag so ab 15 Uhr einfach im Eimer. Nachdem ich 3 Stunden gebraucht hab um mir mein verf****** Pillenrezept zu besorgen und mir 2,5 Stunden davon die Füße abgefroren hab, war ich dann irgendwie echt durch den Wind. Felix wollte dann nochmal kurz herkommen, bevor er sich mit Martin traf. Allerdings gabs da zwischen den Beiden ein Missverständnis und Martin stand dann plötzlich praktisch schon vor der Tür. Felix rief also an und klar, eigentlich war das echt kein Ding, er konnte nix dafür, wir sehen uns sonst nahezu den ganzen Tag und darum gehts halt irgendwie auch nicht, ich hab mich nur einfach nicht gut gefühlt und hätte ihn gern nochmal kurz bei mir gehabt.

Dementsprechend war ich dann irgendwie geknickt und hab dann einfach mal wieder angefangen zu heulen, warum war mir selbst auch nicht klar, aber ich konnte mich einfach nicht beruhigen. Er wollte dann doch nochmal kurz herkommen (ist ja nur ne halbe Minute Weg, Martin wäre dann direkt zu nem Freund gegangen und Felix wär nachgekommen), aber ich wollte dann auch nicht das Männergespräch vereiteln, das ja ohne Frage nach den Vorkommnissen der letzten Woche mal nötig war und hm... ja, jedenfalls hab ich dann gesagt, er soll nicht kommen, dass ich das schon allein wieder hinkrieg. Wahrscheinlich war ich echt blöd zu ihm.

Nach dem Auflegen wars mit den Tränen plötzlich vorbei, ich lag nur noch da und hab sicherlich 100 Minuten einfach in die Luft gestarrt. Dann hab ich meine Stoßatmung bemerkt, meinen lauten Herzschlag.

Das ist merkwürdig. Wahrscheinlich kann ich das wieder unter "Panikattacke" verbuchen. Es war so irreal.

Ich kann nicht weinen, wenn ich allein bin. Ich kann das nur, wenn ich in Felix' Armen liege oder wenigstens mit ihm spreche.

Dann fühle ich mich so verdammt falsch, als würde ich nur weinen, um ihm ein schlechtes Gewissen zu machen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Und ich kann in den Momenten auch keinen Grund finden, weswegen ich weine. Dann fängt das Kopfkino an, die Stimme in meinem Kopf, die mir sagt wie scheiße ich bin, was für eine verlogene Schlampe und dass ich Felix verlassen muss, weil ich ihn nicht genug Liebe, nicht so, wie er es verdient. Dabei liebe ich ihn abgöttisch. Er ist der schönste Mensch der Welt, der liebevollste Freund, mein kleiner Bücherwurm, mein bester Freund, mein Seelenverwandter, der Einzige, der mich zum lachen bringen kann, wenn es mir schlecht geht, derjenige, den ich heiraten möchte. Und ich fühle mich permanent, als hätte er mehr verdient, als eine hysterische Freundin, die ihm nicht die Liebe gibt, die er verdient.

Warum hören die Tränen auf, wenn er weg ist? Mir ging es dann nicht gut, wirklich nicht, ich hab ihn mir so hergewünscht, damit ich wieder weinen kann in seinen Armen.

Vielleicht ist das Panik, vielleicht kann man nicht weinen, wenn man panisch ist.

Wenn ich allein bin, kann mich auch niemand trösten, dann sind die Tränen vergebens.

Ich kann es einfach nicht zuordnen. Ich weiß nicht, wie sich eine Panikattacke "klinisch" bemerkbar macht. Aber ich schätze, genau das ist es, was passiert.

Angst, mich aus dem Bett zu bewegen, das Gefühl der Sinnlosigkeit allen Handelns, keine Emotionen, Leben auf Sparflamme.

Hm...

Ich hab ihm gleich darauf eine SMS geschrieben, dass es mir leid tut. Dann noch eine mit einer versuchten Erklärung:

 

"Ich glaub ich hatte wieder eine Panikattacke. Ich fühl mich so hilflos, so sehr mir selbst ausgeliefert. CryWenn du bei mir bist, dann passiert das nicht. Lass mich nicht allein, okay? Cry Ich liebe dich. Mach dir einen schönen Abend."

 

Zurück kam Folgendes:


"Ich lass dich nicht allein, versprochen! Nicht weiter schlimm was war, ich weiß ja warum das so ist. Ich liebe dich auch. Schlaf gut Cry"

 

Wie hab ich das verdient? Beim Schreiben meiner Nachricht hab ich mich wieder so verlogen gefühlt, wie die letzte Schlampe. Nachdem er geantwortet hat gings mir schlagartig besser. Die Stoßatmung hatte ich auch wieder unter Kontrolle.

Eben habe ich Criminal Minds angeschaut und fühl mich jetzt auch wieder in der Lage, zu lesen oder sowas in der Richtung.

Für morgen sind wir zum Frühstück um halb 10 verabredet und am Abend hat Felix versprochen, dass wir gemeinsam mit einer meiner wundervollen großen Badeperlen ein heißes Bad nehmen.

Ich versteh mich einfach nicht. Ich merke nur, dass das nicht ich bin, die in solchen Momenten hysterisch wird.

Ich... das ist ein kleines verträumtes liebes Mädchen, pflegeleicht, manchmal vielleicht ein bisschen zickig, aber im Großen und Ganzen gutmütig und liebevoll.

Nicht diese blöde hysterische Kuh. Das passt nicht zu mir, das fühlt sich nicht nach mir an.

Und immer wieder diese Bilder in graubraun, das Mädchen der Vergangenheit, die Freundin von Christian und Rick, das Biest, das komische Ding tat, was nie wirklich "echt" war, sich verbogen hat, mal in die, mal in die andere Richtung. Das Ding, das ich nicht leiden kann.

Und schon wieder sind meine Wangen so sehr aufgebissen, als würde der Schmerz irgendetwas kompensieren.

Ich weiß, ich brauche mehr Zeit. Und es ist wirklich schon besser, viel viel besser. Aber in solchen Momenten bekomme ich wieder Angst. Angst davor, dass ich eigentlich das unausstehliche Miststück bin und eben nicht das liebenswerte Mädchen, das sogar ich ganz gut leiden kann.

Kommentare

15:15 12.01.2010
schließe mich an. es macht einen verdammt traurig...
weils nicht stimmt...und doch kann ich alles gut nachvollziehn...
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23:31 11.01.2010
lotF nimmt mir die worte aus dem mund.
und
klasse wie verständnisvoll felix doch ist.
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22:45 11.01.2010
Das macht einen beim Lesen richtig traurig, wie hart du mit dir ins Gericht gehst. Das hast du doch nicht verdient!
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2010-01-11 22:35