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Tagebuch Wühlmaus2
2010-03-17 12:48
...

Natürlich weiß ich eigentlich, dass es mir nach der Sitzung immer besser geht als vorher.

Heute wars (wie eigentlich fast immer) wirklich gut. Wir haben zum ersten Mal intensiv über die Trennung von Christian gesprochen. Nicht über die Beziehung, die ich als verarbeitet und abgeschlossen ansehe, sondern speziell über die 3 Tage, die er in meinem Bett verbracht hat, schluchzend, in der Opferrolle, in denen ich ihn trösten musste nur um ihn am Ende gehen zu lassen. In denen ich keine Wut zulassen konnte, weil er mir immernoch Hoffnung gegeben hat, er könnte sich anders entscheiden, weil er sich selbst alle Möglichkeiten offen gelassen hat.

Herr S. meinte, das könnte bei mir eine Art Trauma ausgelöst haben. Eine Unfähigkeit, in Zukunft Nähe zuzulassen, jemanden wirklich an mich heran zu lassen.

Ich habe momentan riesige Probleme mit körperlicher Nähe. Ich möchte nicht angefasst werden, während ich mir gleichzeitig nichts sehnliche wünsche, als in Felix Armen zu liegen. Im Gegenzug streichle ich ihn so gern, nehme ihn so gern in den Arm, fühle mich so wohl damit, seinen Kopf an meiner Brust zu spüren und manchmal würde ich ihn am Liebsten schrumpfen und in die Tasche stecken, damit er mir nicht mehr weglaufen kann. Ich möchte ihm die Welt zu Füßen legen aber bitte bitte bitte selbst in Ruhe gelassen werden. Komplimente kann ich schon gar nicht hören, ich kann nicht glauben, dass ich klug und schön sein soll oder in der Lage bin, irgendetwas zu geben. Und selbst wenn es so wäre, wäre das immer noch kein Grund, mich zu lieben. Ich habe das Gefühl, jedes Mal, wenn Felix nicht bei mir ist, innerlich mit der Beziehung abzuschließen.

Herr S. sprach von Schutzmechanismen und tief sitzender Verletzung, von der panischen Angst vor Nähe, die ich mir aber doch so sehr wünsche.

Ganz klar war seiner Meinung nach auch, dass es genau dann bergab gehen musste, als es ganz besonders schön war. Und genau so war es natürlich auch.

Natürlich ist mir das alles irgendwie nicht neu, aber ich würde so gern wissen, was ich ändern kann, wie ich mich wieder öffnen kann, es wieder zulassen kann, geliebt zu werden und zu lieben.

Ich will diese Beziehung. Ich will Felix, ich will ein gemeinsames Leben mit ihm. Ich will in einem Jahr zusammenziehen, ich will so richtigen Pärchenkram, ich will wieder stundenlang quatschen ohne Angst zu haben, ich will lachen, kuscheln, Spaß haben, versinken.

Vor allem will ich versinken, mich ihm ausliefern, aber ich kann das nicht.

Ich würde so gern wissen, was ich tun kann.

Herr S. meinte, wir müssten da nächste Woche weiter drüber sprechen. Ich hoffe, dass er irgendeine Idee hat.

Meine Psyche scheint wirklich was abbekommen haben...

Kommentare

07:42 18.03.2010
der mittelteil, ja, der kommt mir so bekannt vor und ich kann gut nachvollziehen, wie du da empfindest. ich hab auch sehr oft dieses nähe-distanz problem. so zwiespältig irgendwie.
ätzend, wenn dann manchmal mittendrin die stunde vorbei ist und man dann "nächste woche anknüpfen" soll.
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2010-03-17 12:48