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Tagebuch Veruca
2006-09-26 13:39
Vincent, Joey Goebel


Vincent ist ein Junge aus schlechten Verhältnissen, sein Vater ist unbekannt und seine Mutter ist eine junge Frau mit Drogen- und Alkoholproblemen, die immer wieder Kinder von unterschiedlichen Männern bekommt. Aber Vincent ist zu etwas höherem bestimmt und das gefundene Fressen für New Renaissance. Einem Unternehmen, hinter dem sich ein todkranker Mann verbirgt, der bewirken will, dass wahre Kunst endlich wieder in der Allgemeineinheit Anerkennung findet. Dafür wird eine Akademie eröffnet, die auch Vincent die nötige Schulbildung verschafft, durch die er die Möglichkeit hat, nach seinem Talent zu urteilen, ein großer Künstler zu werden. An seiner Seite ist dabei Harlan Eiffler, sein Manager und Freund dessen Aufgabe es ist, Vincent möglichst viel Leid zuzufügen. Denn Leid ist das Arsenal, aus dem Künstler schöpfen.

Joey Goebels Roman liegt eine interessant Idee zu Grunde. Der herangezüchtete Künstler, der allein dafür existiert, um im Hintergund bleibend Kunst zu schaffen, die anschließend von anderen veröffentlicht wird. Er hat seinen Roman in einer ansprechenden, gut zu lesenen und durchaus passenden Alltagssprache geschrieben.
Dieses Buch ist eine Sammlung von wunderbar treffenden Aussagen über die Kunstindustrie, gleichzeitig harte Kritik am amerikanischen Lebensstil und an den verkommenen Verhältnissen der modernen Menschen untereinander. Das Buch ist treffend, ironisch, amüsant spannend und schafft den Spagat zwischen gelungener Unterhaltungsliteratur und hoher Kunst.
Ein gelungenes Buch, das allerdings nicht für den Unterhaltungsleser geeignet ist.

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