Schreiben in Cafés, Natalie Goldberg

Dieser Creative Writing-Bestseller guckte mich in der Stadtbücherei bei meinem letzten Besuch irgendwie so an, dass ich mir dachte, dass ich das Buch einfach mal mitnehmen könnte und durchlesen. Ich rechnete mit einer lockeren Lektüre mit ein paar Schreibtipps.
Das Buch wurde von einer amerikanischen Schriftstellerin und Dozentin geschrieben die schon seit langer Zeit Kurse über kreatives Schreiben gibt und auch privat sehr fleißig schreibt und sich mit Freunden über das Geschriebene austauscht.
Allerdings, wer in diesem Buch darauf wartet, Tipps zu bekommen, wie man den eigenen Schreibstil verbessert, wie man realistischere Figuren schafft, wie man einen Spannungsbogen aufbaut oder ähnliches, ist hier völlig fehl am Platz. Eigentlich geht es nur um das schreiben selber, wie und wo man am besten schreibt und woher man zu seinen Einfällen kommt. Das Buch illustriert das alles ganz nett an persönlichen Beispielen der Autorin aus ihrer beruflichen Laufbahn oder auch aus ihrem privaten Leben. Allerdings hat das Buch eher den Charakter einer Lebenshilfe zum positiven Denken und hat mich an einigen Stellen sehr an mein Tae Bo Video erinnert.
Einzig das Kapitel über das überarbeiten von bereits geschrieben Texten hat mir wirklich etwas interessantes geschildert. Die restlichen Kapitel sind viel mehr für Menschen gedacht, die Ideenlos sind oder gar keine Idee haben, wie man mit einer Erzählung anfangen kann.
Zum ausleihen ist dieses Buch prima. Man bekommt ein paar lustige Ideen präsentiert und einige Anregungen. Für Anfänger prima geeignet. Wer aber selber schon länger schreibt und seinen Stil verbessern möchte, mehr Tiefe in seine Geschichten bringen möchte oder einen etwas gehobeneren Anspruch daran hat, was er verfassen möchte sollte zu einem anderen Buch greifen.