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Tagebuch Veruca
2005-05-26 18:04
Melodien, Helmut Krausser

Dieses Buch habe ich auf Empfehlung gekauft und wusste erst nicht richtig, was mich erwartet. Der Title „Melodien“ sprach mich schon ziemlich an und auch die Bemerkungen auf der Rückseite von „Reclams Romanlexikon“ und „Der Spiegel“ die das Buch als eines der besten Erzählwerke der deutschsprachigen Erzählliteratur anpriesen, verliehen dem Buch weiter an Attraktivität. Auch wenn mich die Seitenanzahl, immerhin über 800 Seiten auf sehr dünnem Papier gedruckt und trotzdem ein dickes Buch, zu Anfang etwas abschreckte.
Die Geschichte in dem Buch gliedert sich eigentlich in zwei Teile, zum einen wird die Geschichte der Vergangenheit und der Gegenwart erzählt, die, wie man hinterher herausfindet, eng miteinander verknüpft sind. Ein Alchemist arbeitet mit seinem Schüler an Melodien, die die Kraft haben, die Menschheit zu beeinflussen und entdeckt sie auch schließlich. In der Gegenwart wird die Geschichte die zuvor erzählt wird noch mal von einem Mythosophen wiedergegeben. Hinterher fließen viele andere Figuren mit ein und die Melodien nehmen ihren Lauf. Innerhalb des Buches ließt man noch zwei Biografien von Menschen, die auch mit den Melodien zu tun haben, was allerdings nicht sofort klar wird.
Mehr kann ich zum Inhalt eigentlich nicht sagen, das Buch ist so komplex, dass ich selber ein Buch schreiben müsste, um darüber genauer zu informieren.
Die sprachliche Gestaltung von Helmut Krausser ist angenehm. Man kann ihm gut folgen und das Buch lässt sich relativ leicht lesen. Allerdings sind die inhaltlichen Verknüpfungen sehr anstrengend und verzwickt, wenn auch offensichtlich, so dass man aufmerksam lesen muss um alle wichtigen Indizien aufzugreifen.
Anfangs läuft das Buch etwas schleppend an und man muss sich durch 200 Seiten durchkämpfen in denen eigentlich wenig passiert, was dann noch durch die Schilderung in der Vergangenheit und die Erläuterung in der Gegenwart doppelt erzählt wird. Die Biografien in dem Buch waren für meinen Geschmack manchmal auch etwas langatmig.
Generell hat mir das Buch aber sehr gefallen. Es ist sehr faszinierend und eine wunderschöne Lektüre über die man viel nachdenken kann.

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