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Tagebuch Veruca
2006-10-14 10:35
Medea. Stimmen, Christa Wolf


Christa Wolfs Roman "Medea. Stimmen" ist wohl eine der neuesten Bearbeitungen des alten Medea Stoffes.

Medea ist mit ihrem Mann Kreon in Korinth. Dort will er die Königstochter Glauke heiraten. Medea ist bei dem Volk unbeliebt, genau wie die anderen Bürger aus Kolchis, die mit ihr nach Korinth gekommen sind und in einer kleinen abgeschlossenen Gemeinschaft leben.

Das Thema des Romans liegt nur noch unwesentlich bei dem sonst vordergründigen Kindsmordmotiv. Christa Wolf greift auf Medea Legenden zurück, die älter sind als Euripides Schilderungen. Die Figur der Medea wird entmythisiert und völlig anders dargestellt als in den anderen bekannten Medea Stücken. Christa Wold benutzt Spiegelfiguren durch die die Geschichte durchsichtiger wird. Der Leser wird stark dadurch gelenkt, dass die Geschichte aus der Pespektive von unterschiedlichen Figuren erzählt wird die alle einen anderen Bezug zueinander und auch zu Medea haben. Medea selber steht als eine starke Frau da, die den meisten Männern überlegen ist. Der Kindsmord bekommt andere Dimensionen.
Ein sehr spannend und flüssig zu lesendes Buch!

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2006-10-14 10:35