Handbuch d. Inquisitoren, A.Lobo Antunes


Das Handbuch der Inquisitoren von António Lobo Antunes beschäftigt sich mit Portugal und seiner Geschichte. Der Protagonist ist ein ehemaliger Landgutbesitzer aus Palmela und rechte Hand des Diktators Salazar. Nun, die Diktatur ist gestürzt, liegt er als alter Mann im Altenheim.

In dem Roman flektieren unterschiedlichste Leute den ehemaligen Minister, seine Angestellten, seine Familienangehörigen, seine vielen Geliebten die er hatte. Erst zum Ende des Buches kommt der Mann selber zu Wort.

Eine Handlung ist schwer zusammenzufassen, denn eigentlich hat das Buch keine Handlung die bei A beginnt und bei Z endet. Das Buch ist in Berichtform geschrieben, die jeweiligen Berichte werden immer von einzelenen Personen in der Ich-Perspektive berichtet. Die Sprache ist sehr vom Dialekt und der gesprochenen Sprache im Allgemeinen gekennzeichnet.
Die Zeit schreibt: Seine Kunst ist es, Portugal für die literarische Welt lesbar zu machen. Seine Romane entfalten präzise und sehr differenzierte Zustandsbilder der portugiesischen Gesellschaft und übersteigern sie zugleich ins höllisch Fratzenhafte, ins Apokalyptische."
Dem kann ich zustimmen.
Trotzdem fand ich das Buch sehr anstrengend zu lesen. Durch seine Art des Erzählens, immer wieder treten Wiederholungen auf, entweder im Inhalt oder auch absatzweise in der genauen Wortfolge, liest sich der Text sehr zäh.
Die Themen mögen im Vordergrund gesellschaftskritisch sein, trotzdem sind sie durch so viele unangenehme Erinnerungen der PErsonen gesprickt, nicht zuletzte durch ein völlig abartiges Sexualverhalten einiger Personen, dass das Buch auch inhaltlich eher weniger anspricht.
Man kann es lesen, man sollte es vielleicht sogar lesen wenn man sich für zeitgenössische Literatur interessiert, aber man sollte nicht den Anspruch haben, von diesem Buch kunstvoll unterhalten zu werden.