Das zweite Königreich, Rebecca Gablé


Bei einem Piratenüberfall wird der junge Caedmon von Helmsby durch einen Pfeil schwer verwundet. Als sein Vater ihn kurz darauf in die normannische Heimat seiner Mutter als Übersetzer schickt, fühlt sich Caedmon als unnützer Krüppel abgeschoben. Als Herzog Williams Übersetzer und Vertrauter gelangt Caedmon durch die harte Schule am normannischen Hof bald zu einer einflussreichen Position. Mit der Zeit gerät Caedmon immer mehr in den Konflikt zwischen seiner englischen, eroberten Heimat und den Eroberern. Hinzu kommt noch, dass sich Caedmon unsterblich in eine junge normannische Frau verliebt hat. Diese ist aber an einen anderen vergeben, hat die Liebe von Caedmon eine Chance oder wird er für immer zwischen den zwei Ländern und deren Menschen hin und hergerissen bleiben?

Rebecca Gablé wird nachgesagt, sie sei eine Spezialistin auf dem Gebiet des historischen Romans. Möglicherweise ist sie das auch. Die Umstände in der Zeit um 1060 sind zumindest nach historischen Forschungen wahrheitsgetreu und weniger romantisch-geblendet dargestellt als in vielen anderen Romanen. Sprachlich ist der Roman, wenn auch einfach, angenehm zu lesen. Allerdings ist er viel zu lang und zieht sich unheimlich. Auf den über 800 Seiten kommt kaum Spannung auf, die Figuren haben keine Tiefer sondern sind mit einzelnen Erkennungsmerkmalen ausgestattet, die eher störend als charakterisierend wirken.
Zu diesem Buch kann ich nur Fans von Rebecca Gablé raten, alle anderen sollten es vielleicht besser mit einem ihrer anderen Bücher versuchen, die angeblich laut Leserkommentaren bei Amazon besser sein sollen.