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Tagebuch Veruca
2005-01-03 16:46
Das Rätsel der Borgia, Eva Thies

Dieses Buch hab ich als Mängelexemplar in unserer Buchhandlung hier am Ort gefunden und gekauft, weil mich die Beschreibung auf der Rückseite ansprach, die eine spannende, interessante, etwas mystische Geschichte versprach.

Anfangs war davon wenig zu erkennen. Prinzessin Renèe von Frankreich soll mit Ercole d’Este verheiratet werden. Die Heirat hat politische Gründe und wird von der kränklichen Prinzessin akzeptiert. Also macht sich ein Gefolge auf den Weg, um die Prinzessin abzuholen und zu ihrem Gatten zu bringen. Diese lebt mit einem ziemlich umfangreichen Hofstaat, bei dem jeder einzelne mit Namen aufgeführt wird, am Hofe ihres Vaters. Als Alessandro Montefalcone, der französische Botschafter mit dem Gefolge am Hof eintrifft, verliebt sich die junge Hofdame Laura in ihn, obwohl sie mit einem Mann verlobt ist, den sie auch als ihren zukünftigen Gatten akzeptiert hat. Laura hat einen Interesse für das Übernatürliche und glaubt daher, in Montefalcone den Mann zu erkennen, den ihr ihre Großmutter in einem eignes für sie erstellten Horoskop als ihre Zwillingsseele angepriesen hat. Montefalcone verliebt sich auch in Laura, will sich und ihr aber diese Liebe nicht eingestehen. Das hat nicht nur den Grund, dass er bereits verheiratet ist, mit einer lesbischen Frau die ein ihm bekanntes Verhältnis mit ihrer Haushälterin hat, sonder auch, dass er glaubt, dass, wie die rückseitige Beschreibung so schön ankündigt, ein Fluch auf ihm lastet. Nachdem Montefalcone Lauras eifersüchtigen Versprochenen bei einem Schaukampf erstochen hat, nachdem dieser versucht hat, ihn zu ermorden, stellt sich nach und nach heraus, dass es sich bei dem „Fluch“ darum handelt, dass es in seiner Familie häufig Liebe zwischen Geschwistern gegeben hat und er, der sich für einen Bruder Lauras hält, mit seiner Liebe zu ihr nicht glücklich werden kann da sie ein uneheliches Kind seines Vaters war. Laura erkennt diesen Grund nicht an und will nicht glauben, dass es sich bei Alessandro tatsächlich um ihren Bruder handelt, nachdem sie am königlichen Hof in Frankreich angelangt ist, trifft sie unterschiedliche Maßnahmen, auch mit der Unterstützung Montefalcones Ehefrau, um das Geheimnis seiner Herkunft zu lüften. Dabei gerät sie zum Beispiel in ein Kloster aus dem sie nur mit Mühe und Not wieder entfliehen kann nachdem sie die notwenigen Informationen erhalten hat.
Alessandro hört nicht auf ihren Rat, an einer Jagd nicht teilzunehmen, obwohl durch das ganze Buch hindurch mehrere Mordanschläge auf ihn verübt werden und Laura sich sicher ist, auf Grund eines Traumes den sie hatte weil ihr ihre Großmutter geheimnisvolle Tropfen eingeflößt hatte, dass er bei der Jagd ums Leben kommt. Als er schließlich von Wölfen zerfleischt wird und nur noch als ein Häufchen lebendes Fleisch nach hause gebracht wird und letztendlich stirbt, verliert Laura ihren Lebensmut. Sie nimmt ihr Schicksal an, das sie wieder nach Italien bringt, weil sie vom Hof der Prinzessin Renée verband wird und wird auf dem Weg nach Italien von einer Räuberbande entführt und verschleppt. Die Räuberbande, die dem Leser als ihre Mörder verkauft wird, bringt sie aber in Wirklichkeit zu einem geheimen Treffpunkt, wo sie von Alessandros Bruder eingelöst wird. Dieser bringt sie dann nach Venedig wo sie von Montefalcones Frau und deren Liebhaberin erwartet wird und wo dann auch plötzlich ihr eigentlich bereits verstorbener, oder nur vorgetäuscht verstorbener Geliebter auf sie wartet, der zwischenzeitlich das Geheimnis um seine Herkunft lüften konnte und sämtlichen Mordanschlägen ausweichen konnte. Alessandro ist doch nicht Lauras Bruder. Also ist ihre Liebe keine Inzestbeziehung und sie können, beide Todgeglaubt, ein neues Leben beginnen.

Dass es in dem Buch eigentlich um den Kampf Gut gegen Böse geht, kriegt man nur unwesentlich am Rande mit, auf Grund einiger seltener Gespräche zwischen zwei älteren Damen.
Die ganze Geschichte kommt mir jetzt im Nachhinein wo ich sie selber, wenn auch nur teilweise und wie mit bewusst ist, nur lückenhaft hier wiedergegeben habe, ziemlich haarsträubend vor.
Obwohl die Autorin die Figuren sympathisch wirken lässt und auch wichtige Figuren früh genug einführt, so dass man mehrere Aha-Erlebnisse hat, wenn es darum geht, warum von einer Figur schon mehrfach in der Vergangenheit die Rede war, besteht das Buch doch aus zu vielen Namen und Personen die man behalten müsste, um der Geschichte richtig zu folgen. Es werden unendlich viele Personen mit Namen eingeführt, die man schnell wieder vergisst wodurch das Buch sehr langatmig wirkt und die Geschichte in sich so verstickt wird, dass man nicht mehr weiß, woran man ist. Obwohl die Autorin eine angenehme Sprache verwendet und auch versteht hin und wieder gut gelungene Spannungsmomente aufzubauen muss ich sagen, dass das Buch meine Erwartungen in keinster Weise erfüllt hat und ich es auch nicht unbedingt weiterempfehlen würde.

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