Willkommen auf Tagtt!
Tuesday, 23. April 2024
Tagebücher » Verrückter » News, Bilder, Videos - Online
Tagebuch Verrückter
2004-05-11 23:59
BO EYE
ist der Ausspruch, den ich immer tue, wenn ich platt bin vor Erstaunen oder sonstigen überwältigenden Ereignissen.

Und heute war wieder reichlich Gelegenheit.
Die Kunst ist nur, sich dabei nicht zu ärgern.

Da regt sich ein Mitarbeiter über zwar zu recht über einen in meiner Abwesenheit thematisierten Missstand auf, der aber von der Betriebsleitung so festgelegt wurde, setzt ein Schreiben dagegen auf, wartet eine Woche, um mich dann zu nötigen, es zu unterschreiben, was ich natürlich nicht gemacht habe, anstatt gleich seinen Friedrich Otto darunter zu setzen.

Ich wurde zwar in einer Besprechung heute andeutungsweise auf das entstandene Problem sarkastisch angesprochen, war aber „noch nicht im Bilde“ und bekam frei Haus die Gelegenheit geliefert, mich von der damaligen Entscheidung zu distanzieren, obwohl sie, weil durch ein übergeordnetes Gremium beschlossen, weiterhin Geltung hat.

Sinnlose Kämpfe fichtt man nicht, auch nicht um Freundschaft z.B., um auf meinen gestrigen Beitrag zu verweisen was die Selbsterkenntnis anbelangt, und man sollte sie schon selber kämpfen und nicht andere vor schicken.

Da freuen mein Herz und ich uns darauf, dass wir uns morgen sehen, und da bekommt sie einen Anruf von der Verwandten von Mufti, dass sie raus gefunden habe, dass er im Libanon sei, weil der Vater erkrankt sei, er gesagt habe, sie davon in Kenntnis gesetzt zu haben, und morgen zurückkehre, um alles zu regeln.

Welch ein Schlag ins Kontor!!!

Natürlich werden wir uns morgen dann nicht sehen können, weil das taktisch unklug wäre, was die Scheidung angeht, obwohl ich eine große Überraschung für sie heute noch besorgt hatte.

Aber viel schlimmer ist die Sorge, dass er nur einen neuen Pass für das Töchterchen besorgt hat, denn sie ist auch im Libanon gemeldet.

Nun sind wir gespannt, ob er wirklich mit der morgen um 6 Uhr in Frankfurt landenden Maschine aus Beirut ankommt und bei meinem Herz mit dem Shuttle aufläuft.
Das habe ich dann gleich nachgeguckt im Netz wann und wo morgen eine Maschine landet.
M war jedenfalls total von der Rolle und hat nun verständlicher Weise Angst.

Und als ich ihr dann hier Mut zusprach und Tipps gab, wie sie in zu erwartenden Gesprächen verhindern kann, dass er sie in Diskussionen verstrickt, die nun nichts mehr bringen würden, kam doch wahrhaftig Dorftratsche und interessierte sich stundenlang für die Esseckengarnitur, was sie sich dann aber doch noch mal überlegen musste.

Nachdem wir dann wieder Ruhe hatten und uns uns widmeten, kam Töchterchen alle Nase lang an, was die Vermutung nahe legte, dass sie vielleicht krank sei.
Mein Herz suchte folgerichtig erst mal prophylaktisch das Thermometer und fand es nicht.
Konnte sie auch nicht, denn sie hatte es der Nachbarin geliehen, und die hatte es nicht zurück gebracht seit Monaten.
Also musste sie notgedrungen selber rüber.

Nach so viel „ BO EYE“ hatten wir doch so zwischendurch eine wunderschöne Zeit miteinander und mein Herz hat die Erkenntnis gewonnen, dass es wichtiger ist, die Freude, dass wir uns haben, wahrzunehmen, als das Leid, dass wir nicht ständig zusammen, so weit entfernt sind und sich auf absehbare Zeit nicht ändern lassen wird.

Und nach meiner bitteren Erfahrung, die ich in der Zeit bevor ich sie kennen und lieben gelernt habe gesammelt habe, kann ich ihr das bedingungslos glauben, weil sich vorgestern Folgendes ereignete:

Sie freute sich, dass ich noch 13 lange Jahre arbeiten muss, weil ich so die Möglichkeit habe, mich relativ gefahrlos abzuseilen hier.
Und ich Dödel hatte Bedauern erwartet.

Sie akzeptiert es so, wie es ist, und freut sich, mich zu haben, wie ich bin.
Ob es so bleibt, wird die Zeit zeigen, womit ich meine Situation meine und nicht ihre Empfindung.
Es gibt einfach keine Diskussionen über unseren Umgang miteinander.

Da meinte doch heute eine liebe Bekannte zu mir, ich würde meinen Grundsätzen nach meiner letzten Bauchlandung wieder untreu, denn sie hatte es schon einmal mitbekommen.
Sie hat recht.
Ich habe es ihr nur nicht zugegeben, denn ich würde ganz anders damit umgehen, wenn ich noch einmal so behandelt würde.

Ich hoffe nur, dass mein herz morgen stark ist, wenn Mufti wirklich auflaufen sollte, noch weiß, was ich ihr riet, und es vor allen Dingen umsetzen kann.

Es wäre fatal, wenn er durch Ihre verständliche Erregung zu dem Schluss käme, seine "alte" Frau vor sich zu haben.

Jede Behauptung, jeder Vorwurf und jede emotionale Forderung würde ihm die möglichkeit zur Diskussion bieten, der mein herz aufgrund ihrer psychischen verfassung unterliegen müsste.

Deswegen ist es wichtig,nur den eigenen Standpunkt kalt wie ein Eisberg darzulegen, klare,die Probleme betreffende Fragen zu stellen, die er nur mit einem ebenso klaren JA oder NEIN beantworten kann, und er sich so selbst über sein unrechtes Handeln klar werden muss und nicht die Schuld meinem herz zuweisen kann.

Die einzige Frage,die er dann weitschweifend erörtern kann, bleibt dann die, wie er sich die weitere Entwicklung vorstell nach dem selbstverschuldeten Verlust seiner Arbeitsstelle, denn für einen Notfall hätte auch der Arbeitgeber Verständnis gehabt.

Tags

leben 

Kommentare

Noch keine Kommentare!
Kommentieren


Kommentare deaktiviert

Verrückter Offline

Mitglied seit: 13.02.2004
DE
Wirklich beenden?
Ja | Nein

2004-05-11 23:59