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Tagebuch Tyche
2006-07-15 21:44
Sommerschatten
Ein Sommerabend vor dem jeder Versuch ihn zu beschreiben verblassen muss. Die Abendsonne näherte sich schüchtern dem Horizont während mein Drahtesel mich auf zwei Rädern durch diesen Abend trug. Am Hafen unserer kleinen Stadt machten wir halt. Es war genauer gesagt an der Hafenausfahrt. Dort gab es einen kleinen Verkaufstand. Ich stellte meinen treuen Gefährten ab lies mir einen Kaffee geben, setzte mich auf die Kaimauer und beobachtete die gemächlich in den Hafen einfahrenden Schiffe vor dem Hintergrund der sinkenden Sonne. Den Kaffee ausgetrunken, setzten wir unsere Reise fort. Ich beschloss meinem Gefährten die Straße zu zeigen, in der ich aufgewachsen bin. Langsam durfuhren wir diese Straße. Wir passierten das Haus, in dem ich ich als Kind mit meinen Eltern und meiner Schwester aufwuchst. Ich zeigte meinem drahtigem Freund den Kastanienbaum. Ich erzählte ihm, dass dieser Baum in meiner Kindheit so schlank war, dass ich ihn im Klettergriff umarmen und mich so an ihm hoch ziehen konnte. Wir hörten wie damals in den endlosen Sommern der Kindheit die Schwalbenschwärme kreischen, während sie um die Häuser fliegen. Dieses Geräusch ist für mich "das" Sommergeräusch schlechthin.
Wehmütig verliess lies ich die Staße meiner Kindheit hinter mir und wir setzten unser Reise fort. Plötzlich zwang mich etwas meinen Drahtesel zu stoppen. Wir hatten die Sonne im Rücken und aus dem wahrlich wunderbaren, blauen mit Insekten, Schwalben und kleinen weissen Wölckchen erfüllten Himmel drang zu mir die kindliche Frage, wie ich denn die Länge meines Schattens vermessen könnte. Dieser Schatten hatte, da die Sonne schon fast das Festland küsste, inzwischen eine stattliche Länge. Würde ich ihne abschreiten wollen, würde er mir immer davon laufen. Schließlich dachte ich ich könnte meine Position markieren und mir versuchen zu merken, wo mein Schatten endet und diese Position auch markieren. Da mein Schatten auf einer nicht wenig befahrendnen Staße endete, lies ich es, und wir fuhren eine zeitlang zu dritt nach Hause. Ich, mein Drahtesel und mein Schatten. Jetzt bin ich nur noch allein. Mein Schatten starb als ein viel größerer und stärkerer Schatten ihn auffraß. Mein Drahtesel darf nicht mit in die Wohnung seines Besitzers. Doch werde ich gleich zu ihm gehen, ihm einen Klapps geben und wir fahren gemeinsam zu meinem Freund C. Doch das ist wieder eine andere Geschichte.

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Kommentare

12:40 17.07.2006
Ein zauberhafter Dank erscheint in deiner Wohnung auf dem Bildschirm.
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unbekannt
10:02 17.07.2006
Zauberhafte Gedanken wohnen dir inne....

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2006-07-15 21:44