Gnadenlos wie ein Maulwurf
Die letzten Tage standen unter dem Motto: frei strampeln. Der arme Drahtesel musste durch das sausigste Sauwetter und sein gnadenloseer Besitzer fuhr sich die Seele aus dem Leib und letzte Tröpfchen der kürzlich angesammelten schwarzen Säfte der Melancholie wurden zu einer unkenntlichen Masse aus Schweiss und Regenwasser. Der Drahteselquäler hat es seinem Freund zu verdanken, dass endlich mal die Papiere geordet sind, dass endlich mal die Couch nicht mehr als Kleiderschrank mißbraucht wird,dass endlich mal der Wirrwarr in der Denkkammer ansatzweise einem System weicht, obwohl er doch versucht systematisch ein System zu vermeiden, denn der Pedalenumdrehungskünstler fürchtet sich vor der Beschränkung seines hüpfenden Geistes. Denn dieser allein hat die Kraft der immer wieder ungefragt in Spiel eingreifenden Melancholie Paroli zu bieten. Diese schwarzen Säfte müssen bekämpft werden und da hilft keine System, sondern nur der hüpfende und wehende Geist, der sie vertreibt und den Platz frei macht für die Fragen der nächsten Generation, die gerne wissen möchte wie der Wind um die Kurve weht oder was es eben bedeutet alles "unter Kontrolle" zu haben. Da musste der Drahteselquäler erst mal nachdenken, denn er fährt ja völlig unkrontrolliert etliche Kilometer ziellos durchs Land.
Zusammenfassend lässt sich sagen, hüpft mein Geist vorzugsweise von Wort zu Wort in Bücher genannten Wortverwahrungsanstalten, so hüpft die körperliche Hülle dieses Geistes mit seinem Drahtesel von Kilometermarke zu Kilometermarkte und beiden Aktivitäten gemeinsam ist "sich zu mühen und mit dem Widerstande kämpfen ist dem Menschen Bedürfnis, wie dem Maulwurf das Graben"