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Tagebuch Tyche
2006-06-23 21:08
Fantastischer Männerabend
Donnerstag war traditionell Männerabend. Es war wieder "fantastisch". So muss ich den geneigten Tagebuchleser warnen diese Buchstaben könnten Sinnlosigikeit in deinem Leben verbreiten. Alles begann mit einem Blick auf die neuesten DVD-Errungenschaften des Gastgebers. Fasziniert hat mich der Titel der ganz oben liegenden DVD: "Elmar, das Grauen hat einen Namen". Ich wagte es nicht den regen Gesprächsfluss der anderen mit der Frage nach der Identität von Elmar zu unterbrechen, zumal ich mir diese Frage schnell selbst beantworten konnte durch eine unwillkürliche Assoziation, die mich zu Elmar Gunsch brachte, der eine unheimlich tiefe Stimme besitzt, die ich Verbindung mit dem Grauen der Volksmusik bringe, doch auch fantastische Märchen soll diese Stimme schon verlesen haben.
Später fragte mich C. , was wir hier eigentlich tun würden. Ich antwortete, wir warten auf Godot, was C. zu einer Bemerkung über Hermann Hesses Steppenwolf veranlasste, der ja bekanntlich ein Patron der sogenannten Blumenkinder ist, die in den 70er Jahre in Wodstock Geschichte schrieben mit Hilfe einiger unvergesslicher Musiker. Goamusik und die Goaszene ähnelt in einigen Punkten dieser Flowerpowerszene von damals. Einer der anwesenden Männer erzählte, was sein Vater, den er wohl irgendwie dazu gewungen hatte Goamusik zu hören, von dieser Musik hält. Dieser Vater meinte, so ist es übeliefert von seinem sich auf sinnlosen Männerabenden rumtreibenden Sohn, diese Musi erinnere ihn an Leute mit Darmproblemen. Wir überlegten gemeinsam, was dieser nicht anwesende Vatermann damit gemeint haben könnte doch wir kamen wie Godot zu keiner sinnvollen Lösung. Das Minimalergebnis unserer tiefsinningen Erörterung dieser Vaterwahrnehmung des Musikgeschacks seines Sohnes war eine neue Bezeichnung von Goamusik als Pupsmusik. Das soll die Vorzüge dieser Musik nicht im Geringsten schälern und wir hörten auch an diesem Abend diese Musik, um uns auch ein Bild machen zu können oder besser gesagt, um uns einen Ton machen zu könnnen. Tatsächlich glaubte ich in einigen Musikstücken verdächtige Laute wahrgenommen zu haben, was natürlich auch einer verzerrten Wahrnehmung durch Einfluss legaler Drogen auf meinen Wahrnehmunsgsapparat geschuldet sein könnnte. Nun, später unterhielten wir uns noch über das Wort "suboptimal" und und dem Sinn einer "strategisch-taktischen" Zurückhaltung, die dem Inhaber dieser Haltung auch als Schüchternheit ausgelegt werden könnte. "Suboptimal" ist übrigens in manchen Fällen die Wahrnehmungs- und Denkleistung von Menschen, die unter dem Einfluss von legalen Drogen stehen, dann nämlich könnet man meinen, dass stragisch-taktisch sich zurückhaldende Individueen schüchtern sind.
Am späten Abend arbeitete ich mich vor tiefer unten liegenden DVDs des gastgebenden Filmfreaks und ich entdeckte eine Neuausgabe einiger Staffeln von "Der bezaubernden Jeannie", die nur den Eltern der meisten leichtsinnigen Leser dieses Tagebuchs noch bekannt sein dürfte. Fragt doch einfach mal.
Wir schauten uns dann noch an wie der Roland Emmerich Godzilla von einem Japan-Godzilla in weniger als einer Minute platt gemacht wurde, was auch nur gerechtfertigt ist und waren trafen uns in seltener Einigkeit darüber,dass "Gladiator" einer der wenigen guten Mainstreamfilme sein dürfte. Viel Platz in einem Gespräch bekam noch Ingmar Bergmann, der wirklich gutes Kino gemacht hat und dem das gelang, weil er nie für Hollywood arbeiten wollte.
Der Abend endete harmonisch. Wir verabschiedeten uns wissend, dass wir wie jeden Donnerstag einem sinnlosen Leben wenigstens durch das gemeinsame Gefühl eines sinnlosen Männerabends einen nur unter dem Einfluss legaler Drogen wahrnehmbaren Sinn abgerungen haben. Dieser Sinn verstaubt zwar in einer unglaublichen Geschwindigkeit nach unserem Abschied voneinander aber, immerhin, wir waren nicht allein.

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2006-06-23 21:08