Das Tier
J hatte sich nicht verändert. Er stand dort, wo ihn niemand sehen würde außer mir, da ich gerne in Ecken und unter Steine schaue auch wenn ich mich als Kind immer sehr erschreckt haben, wenn das "Ungeziefer" dann anfing zu krabbeln. J erinnerte mich sehr an C. und so fühlte ich mich gleich wieder unter Freunden. So überraschte es auch nicht, dass J. mir auf die Frage, was es denn Neues gäbe in seinem Leben, antwortete, dass er seit drei Monaten wieder Alkohol trinken würde. Er hätte eine Frau zum Fi......, denn so eine Frau müsste man ja haben. Allerdings würde er noch immer auf der Suche sein nach einem Exemplar, dass ihn verstehen würde.
Dass diese Frau gerade tanzte und nicht einen Gedanken an ihn verschwenden würde, konnte er nicht wissen. Es reichte, dass sie da war. Wir drückten noch ein wenig Lebenfreude in die Abendluft, bis wir den Mut fanden, gemeinsam wieder die feuchtwarme Zappelhöhle zu betreten. Ein unsichtbares Netz spannte sich dort aus geilen, sehnsüchtigen, glücklichen, unglücklichen Blickfäden. Irgendwo in der Ecke lauerte das Tier auf die, die aufhörten zu zappeln. Sobald das Tier sicher war, dass das Unglück die Gelähmten besiegt hatte, stürzte es sich auf seine vor Angsschweiss triefenden Opfer........
Wissend, dass Stillstand tödliche Konsequenzen haben könnte, bewegte ich mich langsam, ergatterte ein Getränk, setzte an und ließ die gekühlte Flüssigkeit durch meine Kehle sickern als ich J. wiederentdeckte, die Arme zum Himmel hoch reißend, verließ er die Erde mit einem maskenhaften Lachen auf seinem Gesicht.