Carpe Noctum
Ein Leitspruch, den fast jeder herkömmliche Alltagsgeplagte aufsagen würde, würde man ihn fragen, was gegen Alltagsgeplagtheit hilft, lautet: Carpe diem. Ergreife den Tag und geniesse ihn, indem du ihn nicht im Strom der Alltäglichkeit untergehen lässt. Wie sieht es aber mit den Abenden aus?Neulich war wieder so ein Abend. Ich saß da und nichts interessierte mich, wohl auch weil La Melancolica bestens gelaunt den Rest meiner gut gelaunten Gedanken abwarb für ein dunkles, depressives Geistesprojekt. So war es plötzlich ruhig und leer und ich beschloss die Wohnung zu verlassen. Ich nahm die Digicam mit und durchstreifte ziellos die Nacht. Ich entdeckte eine Spinnenversammlung. Es schien sich um eine öffentliche Versammlung zu handeln, denn das Geschehen wurde von Flutlichtern auffälligst in Szene gesetzt.



Da ich nicht verstand, was die gerade eine Rede haltende Spinne auf spinnisch sagte, verließ ich den Ort und fuhr sehr schnell weiter.



Dann hielt ich an einem Gebäude. Ich stand davor und überlegte, ob ich eintreten sollte. Dass dort jemand sein würde, war sehr wahscheinlich und ich hätte vielleicht Ablenkung gefunden. Doch irgendetwas ließ mich den Weg durch die Dunkelheit fortsetzen.
Von dem Gebäude habe ich nur noch den Eingang:



Dann überlegte ich mit der Bahn die Stadt zu verlassen, doch auch diese Idee führte ich nicht aus, denn die Bahnhofsuhr erinnerte mich daran, dass die Zeit weitergelaufen ist und es Zeit wäre den Heimweg anzutreten:
Denn am nächsten Morgen wollte ich mich augeschlafen meinen zurückgekehrten guten Gedanken widmen.