Stau, müde und andere Probleme
Heute morgen war schon wieder Stress.

Da wir gestern im Theater waren und ziemlich spät nach Hause kamen übernachtete Marco bei mir. Für ihn klingelt der Wecker leider schon um 5.00 Uhr. Wir kuschelten dann noch ein bisschen und um 5.30 Uhr musste er schon los. Ich hatte also noch massenhaft Zeit und konnte sogar noch frühstücken. (Mache ich normalerweise nie weil ich immer zu spät aufstehe). Danach gemütlich unter die Dusche. Gegen 7.20 Uhr fuhren wir dann los.

Kaum losgefahren hörte ich im Radio: „Unfall auf der Autobahn ….. Stau ab …….“. Ok, ich wusste gleich was das für mich bedeutete. Ich nehme zwar nie die Autobahn aber in diesem Fall sind sämtliche Umgehungsstrassen total überfüllt und es staut natürlich auch hier.

Im Schritttempo ging es dann voran und ich hatte echte Probleme meine Augen offen zu halten. Ich war noch soooooo müde. Selbstverständlich kam ich mit Sohnemann und seinem Freund zu spät bei der Schule an. Wenn die Schüler zu spät kommen müssen sie sich bei Marco melden. Das schienen die beiden dann auch gemacht zu haben, denn als ich im Büro ankam hatte ich schon eine SMS von Marco.

„AHA, verschlafen heute??? Du sollst abends früher zu Bett gehen und dann auch sofort schlafen!“

Ha ha!

Er meinte dann aber dass noch sehr viele Schüler im Stau steckten und zu spät kommen würden.

Der Sohn meiner Nachbarn hat heute morgen schon wesentlich mehr Manieren gezeigt als die Tage vorher. Es scheint was genutzt zu haben dass ich mit seiner Mutter geredet habe.

Ich hatte sie gestern Nachmittag noch angerufen und sie darüber informiert dass ich nicht mehr mit Fränz zusammen bin und einen anderen Begleiter für’s Theater hätte. Sie staunte nicht schlecht. Dann hatte ich ein längeres Gespräch mit ihr wegen ihrem Sohn. Ich sagte ihr dass mir sein komisches Verhalten aufgefallen sei und dann redete sie sich den Kummer von der Seele. Sie wüsste nicht mehr was sie tun kann. Ihr Sohn hat wahnsinnige Probleme in der Schule. Seine Resultate im französisch seien eine Katastrophe. Da bei uns die französische Sprache aber sehr wichtig ist, deprimiert er total. Dadurch hat er keine Lust mehr sich Mühe zu geben und so lassen die Resultate in den anderen Fächern auch zu wünschen übrig.

Deshalb sei er so lustlos und würde sich total verschliessen. Sie sagt sie käme gar nicht an ihn heran wenn sie mit ihm reden will. Ihr Mann würde die Probleme auch zu sehr auf die leichte Schulter nehmen und sie hätte keine Unterstützung.

Ich sagte ihr dann dass es doch in der Schule 1 Psychologin gibt. An ihrer Stelle würde ich einen Termin mit ihr vereinbaren. Vielleicht gelingt es der Psychologin irgendwie an ihn heranzukommen und ihn zu unterstützen. So wie sie mir erklärt bekommt der Junge nicht genug Unterstützung vom Lehrpersonal.

Na ja, ich kann mir das kaum vorstellen denn Sohnemann hatte auch sehr grosse Probleme in Französisch doch ihm wurde sehr geholfen. Er ist zwar immer noch nicht perfekt doch es geht schon sehr viel besser. Als ich ihm von den Problemen seines Freundes erzählte meinte er das wäre fast unmöglich denn wenn man sich helfen lassen will, bekommt man dort in der Schule jede Unterstützung.

Meine Nachbarin sagte dann dass sie auch schon an die Schulpsychologin gedacht hat. Hätte den Gedanken aber immer wieder verdrängt. Ich hätte aber Recht, sie würde das jetzt doch tun. Es wäre ihre letzte Hoffnung.

Ich sagte ihr auch das wäre doch keine Schande. Wenn sie jetzt nichts unternimmt ist ihr Sohn unglücklich und unzufrieden und sie natürlich auch.

Wir hatten dann gestern doch noch einen ganz schönen Abend und vergassen einfach mal alle Probleme. Sohnemann und sein Freund waren auch mit ins Theater. Es gab sehr viel zu lachen.