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Tagebuch traumlos
2008-09-22 14:30
Nach der ZystenOP
Meine OP habe ich gut überstanden. Es war ein sehr interessantes Erlebnis, was ich trotzdem nicht noch mal erleben möchte.
Ich kam am Montag etwas zu früh ins Krankenhaus, um genau zu sein eine halbe Stunde vorher. Das war auch mein Glück, denn so konnte ich mir mein Bett aussuchen, als ich ins Zimmer kam. Es waren 3 Betten frei, habe also natürlich das am Fenster genommen.
Renate war schon auf dem Zimmer. Sie ist so um die 40. Julia kam ein wenig später. Sie ist so anfang 20.
Renate hat uns ein wenig von der Nervosität weg genommen, da sie ja schon die OP hinter sich gebracht hat. Sie erzählte uns, dass wir nichts zu befürchten hatten, das es alles nicht so schlimm ist. Es hatte wirklich seine Vorteile diese Frau mit im Zimmer zu haben.
Ich glaube gegen 16 Uhr kam eine Schwester ins Zimmer und meinte zu Julia, dass sie sich beeilen muss sich umzuziehen, da es jeden Moment los geht.
Los ging es aber erst 2 Stunden später, da schon wieder eine Not OP rein kam.
Ich sollte mich fertig machen, als Julia runter gebracht wurde.
Als ich dann endlich von einem schnuckeligen Typen abgeholt wurde und zum OP gebracht wurde, war ich ein wenig nervös. Er hat mir aber alleine mit seinem Fahrstil die erste Nervosität weg genommen. Im Fahrstuhl traf ich zufällig meinen Freund. Er durfte mich dann noch bis fast zum OP Saal begleiten, was mich sehr beruhigt hatte. Es fiel mir wieder mal schwer mich von ihm verabschieden. Unten im Narkoseraum angekommen, kam eine der Chirurgen raus und meinte, dass meine OP abgesagt wird, da sie einen Notfall erwarten – einen 15 Jährigen Mopedfahrer der schwere Kopfverletzungen hat.
Sie meinte noch „genieß dein Abendessen“ und dann wurde ich wieder nach oben gefahren. Im Zimmer angekommen, bekam ich auch schon Abendessen und besuch von einer der Krankenschwestern, die mir nochmal erklärt hat, warum ich nicht operiert werde. Außerdem meinte sie, dass ich ruhig nach hause fahren kann und für nächste Woche einen neuen Termin abmachen können. Daraufhin wurde ich böse, denn ich kann meinen Termin nicht auf nächste Woche verschieben, da ich ja auch bald in den Urlaub soll und diesen Termin nicht mehr absagen kann und will. Immerhin sind die Flüge und Hotels schon bezahlt.
Ich durfte bleiben.
Am nächsten Tag war die Arztvisite. Mir wurde da erzählt, dass ich mir eine neue Pille vom Frauenarzt besorgen soll – keine Micro- oder Minipille – sondern eine stärkere, damit meine Eierstöcke ruhig bleiben und sich keine neue Zyste bilden kann.
Später um 11 uhr ging es dann endlich in den OP.
Unten im OP war es recht lustig. Der Typ, der mir den Zugang gelegt hat, hatte nur scherze gemacht. Ich habe viel gelacht und plötzlich war ich weg.
Bin irgendwann im Aufwachraum aufgewacht. Ich glaube das war so zwischen 13 und 14Uhr. Ich habe sogar geträumt, zumindest die paar Sekunden bevor ich wachgeworden bin. Ich hatte von den Gespräche vor der OP geträumt und wie die Leute wohl ohne Maske aussehen.
Um 14 Uhr ging es rauf ins Kontrollzimmer. Ich bekam eine Einwegzahnbürste, damit ich mir die Zähne bürsten kann. Später bekam ich sogar Besuch von meinen Schatz, meiner Mutter und einer guten Bekannten. Meine Mutter hatte mir von meinem Zimmer noch mein MP3 player geholt und mein Buch bekam ich auch ins Zimmer. Ohne diese Sachen wäre es nach meinem Besuch tot langweilig gewesen, denn ich lag alleine in diesem Zimmer. Abends gab es endlich was zu essen, ein ganzen kleinen Joghurt und ausgerechnet auch noch Ananas... Igit! Aber naja, der Hunger trieb es rein.
Abends habe ich ein Hörbuch gehört. Es war entspannend, zumindest bin ich dabei eingeschlafen. Als ich dann die Augen wieder aufgemacht habe, war die Nachtschwester direkt neben meinem Bett und meinte, ich soll mich nicht erschrecken, aber das war zuspät.
Die Nacht war eher unruhig und schlaflos. Ca alle 2 Stunden wurde der Blutdruck gemessen und andauernd kam jemand ins Zimmer rein.
Um 4 Uhr konnte ich nicht mehr schlafen. Eine Stunde später wurde ich von der Nachtschwester gewaschen, eingecremt und bekam Tee, weil ich so einen Hunger hatte.
Um 8 uhr gab es dann auch endlich Frühstück. Richtiges Frühstück! 2 Scheiben Brot mit Käse und Wurst. Essen konnte ich allerdings wieder mal nicht viel, da ich so lange mit so wenig zu Essen auskam.
Etwas später kam ich auch schon in mein reguläres Zimmer. Was mich sehr glücklich gemacht hat. Endlich wieder jemanden zum reden.
Am nächsten Tag sollte ich eigentlich mein Drainagebeutel entfernt werden, allerdings wurde daraus nichts, da irgendeine Schwester versäumt hatte den zu leeren und die Ärzte mir nicht glauben wollten, dass seitdem Tag davor kein neues Blut in den Beutel geflossen ist. Man, habe ich mich darüber aufgeregt! Am Abend bin ich mit diesem Beutel auch noch irgendwie hängen geblieben oder so ähnlich auf jeden Fall hat es kurz an dem Beutel gezogen und da, wo der Beutel in den Bauch geht, hatte es dann geblutet. Das tat höllisch weh und meine Laune war völlig für'n Arsch, da der ja eigentlich nicht mehr hätte da sein sollen und diese Schmerzen daher völlig überflüssig waren.
Ich hatte mir für den Abend dann doch noch Schmerzmittel besorgt um wenigstens schlafen zu können, denn niemand wollte eine Ärztin oder Studentin holen, die mir den Beutel entfernt, da der am nächsten Tag ja eh entfernt werden sollte.
Am Freitag war es dann auch endlich soweit. Die Arztvisite hatte mir die Aussicht gestellt, dass der Beutel abkommt und ich nach hause kann. Allerdings dauerte dieses auch wieder fast den ganzen Tag. Um 16 Uhr wurde ich erst zur Nachuntersuchung geholt, wo mir zeitgleich auch der Drainagebeutel gezogen werden sollte.
Es sieht soweit gut aus, ich bekam eine Krankmeldung und dann ging es ab nach Hause.
Es tut zwar zeitweise immer noch weh, ist ja auch nicht ein mal eine ganze Woche her mit der OP, aber ich kann wieder problemlos auf der Seite liegen, fühle mich ziemlich fit aber zeitgleich auch ziemlich hilflos, denn ich soll mich ja zwei Wochen lang schonen. Nichts schweres heben etc. Voll blöd. Aber es geht mir jeden Tag besser.
Es war keine schöne Sache, aber auch nichts, wovor man Angst haben muss. Hauptsache man kommt schnell wieder auf den Beinen. Je mehr man geht, desto schneller verschwinden die Schmerzen, zumindest war es bei mir so.

Übrigens die Schmerzen nach der OP sind ein wenig zu vergleichen mit einem sehr schlimmen Muskelkater im Unterbauch mit zeitgleichen fiesen Seitenstichen. Aber halt erträglich. Habe kaum Schmerzmittel gebraucht, hauptsächlich am Abend um besser schlafen zu können.

PS: habe es übrigens mit den Schnellschnitt machen lassen, habe so ziemlich jeden vor der OP angeschnackt, dass ich meine Meinung geändert hatte bezüglich einer evtl zweiten OP, falls irgendwas mit meinem Eierstock sein sollte.

Achja und Danke für die kommentare, auch wenn ich sie erst heute gelesen habe :)

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Kommentare

11:42 23.09.2008
Ja, die sind beide drinne geblieben...
welch ein Glück!
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14:34 22.09.2008
schön, dass dus überstanden hast. die eierstöcke sind dann whol beide drin geblieben? sei froh, dass dus hinter dir hast!
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2008-09-22 14:30