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Tagebuch TragedyDiary
2012-05-24 11:57
Herz und Hirn

 

Es ist 11:30 Uhr und das Wohnzimmer ist durch die heruntergelassenen Rollladen , der dichten Vorhänge verdunkelt. Nur durch die kleinen Seitenfenster, kann man sehen das drußen die Sonne scheint. Schon allein die düstere Tapete im Barokmuster , schwarz in schwarz, lässt den einzelnen Sonnenstrahlen , die versuchen Licht ins dunkeln zu bringen keine Chance. Rechts neben dem kleinen weißen Pc Tisch steht ein riesiger Tisch, der weniger zum Essen als zur Ablage genutzt wird.  Trotz seiner jungen Jahren, weißt dieser in seinem dunkeln Eichenholz erhebliche Risse auf. Zeichen einer Schweren Zeit die er bislang verbringen durfte. Offene Goldfield Dosen , bröselnder Tabak auf dem Tisch und Chips zieren den einst wunderschönen Tisch.  Eine Tischdecke für 2,95 versucht ihm ein wenig trost zu spenden. Unter ihm breitet sich ein großer Teppisch in Zebra Optik aus und lässt ihn und fünf Stühle bequem stehen.
Links vom Pc Tisch steht eine viel zu große schwarze Ledercouch mit  Chromfarbenden Kissen. Der kleine Esstisch wird von dem gleichen Tabak geziert welcher sich in der übrigen Wohnung verteilt.
Zwi Bartagame streiten sich um einen Sitzplatz wärend Abigail in ihrem kleinen Terrarium sich in den Kronen einer Plastikpflanze versucht sich zu sonnen.
Draußen im viel zu kleinen Flur hört man das leise beruhigende zertreten von Zeitungen, in denen es sich die Mäuse gemütlich machen und versuchen sich von der letzten Nacht zu erholen.

Wie jeden Tag wurde die Balkontür nach dem aufstehen nicht ordnungsgemäß zu gemacht, sondern der kühle wind wird freundlich begr0t die Wohnung durchzupusten.
In Bademantel grummel ich dem Tag entgegen den ich mal wieder nicht geschafft habe zu verschlafen. Mit etwas flauem Gefühl im Magen ging ich Badezimmer, Küche, WOhnzimmer ab um zu schauen ob alles beim alten ist. Nach der erkundungstour ließ ich mich vom Kürbisbrot überzeugen und rauchte schon meine zweite Zigarette.
Immer wieder ertappe ich mich von selbst beim Gedanken aufzuhören und gleichzeitig die Lustlosigkeit überhaupt etwas zu tun. Dabei wollte ich schon die ganze Woche über staubsaugen.
Aber das hat noch Zeit. Die Woche ist ja noch lang....
Draußen schreit ein Kind und ich ärger mich über die Eltern welche das Kind nicht trösten mögen. Ich sollte etwas tun. 
Dieser Gedanke baut sich jeden Tag auf und drückt gegen meine restliche Gedanken, als wolle sich dieser penetrant vor alle andern behaupten.

Manchmal kommt es mir vor als sei mein Herz mit dem Gehirn nicht befreundet und ich steh dazwischen und versuche zu vermitteln. Mein Gehirn ist streng und manchmal sehr unfreundlich. Es lässt keinen an sich dran und möchte am liebsten alles sofort tun. wie ein kindergartenkind das in die Schule möchte und sich entschließt an keine aktivitäten mehr teil zu nehmen bevor es das bekommt was es verlangt. 
Das Herz hingegen ist zu gutmütig und nett und denkt viel zu optimistisch. Es sagt immer das alles schon werden wird und mit der Zeit schafft man das was man schaffen möchte.
Beide gehen ihre eigenen Wege und lassen sich nicht besänftigen oder rein reden. Denn auch je unterschiedlich sie sind, beide sind unglaublich stur. Sie wollen nicht aufeinander hören und bekommen es nicht auf die Reihe voneinander zu lernen und zu kooperieren.
Vielleicht ist es deshalb so anstrengend mit mir, weil beide zu wort kommen wollen .
Mir persönlich ist das momentan das herz eher gesonnen. Es lässt mich ruhig erscheinen und besänftigt meine Ängste. Es verdrängt das Gehirn weit weg und lässt es nur manchmal etwas grummeln. 
Ob das so richtig ist, sei dahin gestellt.

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2012-05-24 11:57