Auf dem Dachboden
Was gestern passiert ist würde ich nicht glauben, wenn ich es hier jetzt lesen würde. Wenn es mir nicht selber passiert wäre. Als Tanzschule eigenttlich wieder sein sollte und ich nicht wusste, was ich tun sollte, fand ich, es wäre die beste Gelegenheit, nun einmal den Dachboden zu durchforsten. Ich war so fertig von dem gestrigen Gespräch mit Tobi und so traurig, dass wieder ein Wochenende alleine vor mir liegt, dass ich kaum Angst hatte den Dachboden zu untersuchen. Ok, ich hatte eine Axt mit genommen.

Es war mehr als unheimlich dort, ich weiß nicht wie ich bis in die Mitte des Flurs gekommen bin, als ich dachte, dass ich diesen weg auch wieder zurück müsste. plötzlich stand Ina-Marie hinter mir und ich wäre fast gestorben vor Angst. Sie sah nicht ängstlich aus. Ich fragte sie was sie hier macht, aber dachte dann sie könnte mir gut Gesellschaft leisten. Dann meinte sie ganz trocken, vorne rechts in dem Raum ist der Mann. Alles zog sich in mir zusammen. Ich will es kurz machen und hier keinen spannenden Roman verfassen. Es war tatsächlich ein Mann in diesem Raum. Ein Penner. Er schlief, wachte aber auf als ich den Raum betrat. Ich war so verängstigt, aber als ich merkte wie langsam sich diese Person bewegte und wohl relativ wenig bei Kräften war, fragte ich nach wer er sei und was er hier mache.

Und ab jetzt wirds eigentlich erst richtig merkwürdig. Es stellte sich heraus, dass dieser verwarloste Mann ein Bekannter von mir und Tobi ist bzw. war. Er war eigentlich sogar ein sehr guter Freund. Er ist vor Jahren ins Ausland gegangen um dort Karriere zu machen. Danach hat sich der Kontakt verloren. Angst hatte ich dennoch, im Grunde war er mittlerweile ein völlig fremder, bis auf die Tatsache, dass ich seinen Namen wusste. Eine ganz merkwürdige Situation. Als ich ihm sagte, dass er das Haus verlassen sollte (er meinte er hätte eine Möglichkeit wo anders unter zu kommen), tat er dies ohne Widerworte. Aber kurz vor der Haustür hielt ich inne. Ich meine, was soll man denn da machen? Ich kenne Jens ja nunmal (so heißt er) und er scheint völlig am Ende zu sein. Soll ich da die Polizei rufen, weil er in unserem Haus ohne zu fragen Schutz suchte? Ina-Marie hat ihm wohl immer Essen gebracht die letzten Tage, sie wusste bereits von ihm, und ich hab ihr nicht geglaubt. Mal ganz ehrlich, das glaubt doch auch keiner. Aber es hat mich dennoch geschockt, dass Ina-Marie mit einem für sie wildfremden Mann in unserem Haus regelmäßigen Kontakt hatte. Er rückte nicht so wirklich raus, warum er grade zu uns gekommen ist. Ich habe ein wenig Angst, das er Schutz vor irgendwelchen kriminellen Leuten oder so sucht, oder wohlmöglich noch der Polizei. Er ging dann auch irgendwann freiwillig, ich glaube er wollte es nicht sagen. Dass Tobi nicht da war erklärte ich ihm auch kurz. Er gab mir eine Telefonnummer, wo ich ihn wohl erreichen könnte, ab morgen.

Ich weiß nicht, wie ich das alles einordnen soll? Ich habe Ina-Marie noch ausgequetscht. Sie hat ihn wohl draußen an unserem Haus rumschleichen sehen wie er ins Haus wollte und seid dem bringt Sie ihm Essen, damit er nicht wieder raus muss. Ich habe dann Tobi angerufen, der die ganze Geschichte aufgenommen hat aber ich glaube er traut mir da nicht ganz. Er war dann noch hier, kurz. Ich gab ihm die Nummer, die Jens mir gegeben hat, er wollte ihn morgen (also heute) anrufen und mit ihm reden. Ich glaube die Polizei müssen wir einschalten, er machte mir keine Gefährlichen Eindruck, aber die Situation verlangt doch nach irgend einer Rechtslage oder?

Was soll ich jetzt noch weiter sagen........