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Tagebuch SUNATE
2009-10-04 09:48
DARIO

Ich bin nicht mehr wütend auf sie. Und auch nicht auf ihn...

Am Mittwochabend war ich so k.o. Ich war krank auf der Tageswanderung, und hab dann abends mitgekriegt, wie er mit ihr... Dann war noch ein Ani-Spi-Block, und ich hab die ganze Zeit nur geweint. Ich konnte einfach nicht mehr, es tat so weh.

Anschliessend versuchte ich, ihm aus dem Weg zu gehen. Den Raum zu verlassen, wenn er ihn betrat. An ihm vorbei zu sehen. Und genau ab da begann er wieder, auf mich zuzugehen. Auch mal ein Gespräch mit mir zu beginnen.

Deshalb habe ich ihn am Donnerstagmittag darauf angesprochen, dass er Anfang Lager so kühl gewesen sei. Dass mich das nach unseren Gesprächen im Sommer verwirrt hätte, und ob ich denn etwas falsches gesagt oder getan hätte. Er sagte, er sei mir nicht mit Absicht aus dem Weg gegangen oder so. Wir haben auch über den Mittwochabend geredet. Und ich habe ihn angelogen, ihm gesagt, es sei um meine Familie gegangen. Mehr konnte ich nicht sagen, weil es nicht mehr zu sagen gab. Meine Familie ist längst keine Familie mehr, und ja, natürlich läuft da immer wieder alles schief. Und momentan grad umso mehr. Und natürlich belastet mich das. Immer. Aber ich kann damit umgehen. An dem Abend bin ich vor ihm davon gelaufen, weil ich es in dem Moment nicht ertragen hätte, ihn zu sehen.

Wir haben auch sonst noch etwas geredet. Und dann wurden wir von Teilnehmern unterbrochen.

Kurz darauf entschloss ich mich, ihm alles zu sagen. Ihm zu sagen, dass ich am Mittwochabend geweint habe, weil ich von dem zwischen ihm und Moskito erfahren habe. Dass ich nicht genau wisse, weshalb ich ihm das sagte. Aber dass ich es endlich endgültig klären müsse, um damit abschliessen zu können, und endlich wieder 'normal' mit ihm umgehen zu können. Ich rechnete mit seiner Antwort - auch wenn mein Herz etwas anderes hoffte - und würde dann sagen, dass er in dem Fall vergessen solle, was ich gesagt habe, und ich würde es auch vergessen.

Und dann begann das Nachmittagsprogramm. Ich sollte Punkte zählen bei einem Ball-über-die-Schnur-Turnier (einer abgeschwächten Form von Volleyball). Kurz nach Beginn des zweiten Spiels kamen er und sie dazu, und ich musste Fly bitten, für mich weiterzumachen. Ich zählte falsch, war ständig abgelenkt. Es tat einfach weh, zuzusehen, wie sie miteinander umgingen.

Zweimal fand ich eine Ausrede, um kurz zurück zum Pfadiheim zu gehen. Einmal, weil ich eine Jacke holen wollte, einmal, weil eine Teilnehmerin eine holen wollte. Beides mal war nötig, damit ich es aushalten konnte. Trotzdem wäre ich fast zusammengebrochen. Es war zu viel, mir wuchs einfach alles über den Kopf.

Nach dem Spiel war ich noch im Aufenthaltsraum. Dort hab ich erst noch mit Pirola gesprochen. Sie war enttäuscht darüber, wie der Tag, den sie geplant hatte, verlaufen war, und überlegte sich sogar, abzureisen. Und sie und Fly waren die einzigen, die von meinen Gefühlen für ihn wussten, und die mir wenigstens ein wenig Halt gaben. Anschliessend sass ich noch allein dort, hab Musik gehört. Ich konnte nicht verhindern, dass ich wieder weinte. Ich wusste einfach nicht, wie ich mit der Situation umgehen konnte.

Und in dem Moment kommt Dario rein. Und versucht mich zu trösten. Es hat alles nur schlimmer gemacht. Wie will er mich trösten, wenn ich ihm nicht sagen kann, weshalb ich traurig bin? Wie will genau derjenige mich trösten, der mir doch auch so weh tut? Und doch war es das einzige bis jetzt, das geholfen hat. Weil ich weiss, dass er mich verstehen würde, und dass er genauso fühlen würde, wenn er an meiner Stelle wäre. Weil er mich einfach versteht, so wie ich ihn verstehe. Und weil es so schön war, dass jemand einfach nur kurz da ist, ohne auch noch von eigenen Problemen zu reden.

Er musste nochmal weg, einkaufen, und ich bot an, Moskito in der Zwischenzeit in der Küche zu helfen. Ich hab Zwiebeln geschnitten. Doch als er zurück war... Ich ertrug es nicht, mit ihnen zusammen im Raum zu sein. Ich hatte nicht mehr die Kraft, so zu tun, als wäre nichts.

Die restliche Stunde bis zum Abendessen sass ich draussen vor dem Pfadiheim. Es war kalt, und ich hatte keine Jacke mit. Aber ich brauchte die Kälte. Ich musste irgendwas anderes fühlen als diese furchtbare Leere. Ich zitterte am ganzen Körper, und nicht nur von der Kälte. Zwischendurch kam Pirola raus. Diesmal machte sie sich sogar darüber lustig, wie sehr es mich mitnahm. Und ich hatte nicht die Energie, zurückzugeben. Ich war froh, als sie wieder reinging. Sie hatte mich nicht mal in den Arm genommen, nichts.

Irgendwann riefen die andern die Teilnehmer zum Abendessen. Ich musste wieder rein. Ich zitterte immer noch, und ich hatte keine Kraft. Aber nach ein paar Gläsern warmem Tee ging es langsam wieder.

Dann war Abschlussabend. Die Teilnehmer haben mich wunderbar abgelenkt. Ich hab mit ihnen gelacht und den Abend genossen. Der Schmerz ging nicht weg, keine Sekunde, aber die Stimmung gab mir die Energie, ihn zu verschliessen, die Oberhand zu behalten, nichts zu zeigen.

Und gestern, am Abreisetag... Es gab viel zu tun. Meine Mutter fuhr mit dem Material, sodass ich auch noch mit ihr konfrontiert wurde. Sie hatte immer noch meine Wohnungsschlüssel. Und die Situation mit meinen Geschwistern war immer noch nicht besser. Und ich wusste, dass die andern mich beobachten würden. Aber es ging alles, ich schaffte alles.

Ab Mittag hab ich die meiste Zeit mit Moskito verbracht. Sie ist eine gute Freundin von mir, wir ergänzen uns super, und ich verbringe gern Zeit mit ihr. Wir haben über vieles gesprochen, und sie hat sogar von sich und ihm erzählt.

Ich hab nichts gesagt. Wie könnte ich.

Ich mag sie! Und ich gönne ihr doch ihr Glück, jemanden zu finden, den sie mag, und auch noch mit ihm zusammen zu kommen. Und gerade weil ich in ihn verliebt bin, gönne ich es ihm doch irgendwie auch. Vielleicht passt sie ja besser zu ihm, ist besser für ihn. Problemloser. Was weiss ich.

Es tut nur trotzdem weh.

Im Zug sass ich ihm eine Zeit lang gegenüber. Und einmal sahen wir uns lange in die Augen. Ich war es, die den Blick abwandte. Weil es zu intensiv wurde. Weil ich das nicht mehr ertragen habe.

Er hat sich für sie entschieden. Er scheint mich zu mögen, als Freundin, aber nicht mehr. Und sie scheint er zu lieben. Es ist seine Entscheidung.

Und alles andere ist allein mein Problem. Ich habe es so weit kommen lassen. Ich allein. Und ich muss jetzt auch sehen, wie ich damit fertig werde.

 

Wenn ich doch nur einfach los lassen könnte. Wenn ich doch nur einfach sagen könnte, er ist jetzt mit ihr zusammen, also vergesse ich ihn jetzt. Wie LaFee in einem Lied singt: Du liebst mich nicht - deshalb lieb ich dich jetzt auch nicht mehr. Wenn es nur so einfach ginge.

Natürlich bin ich auch eifersüchtig. Aber hauptsächlich bin ich traurig. Ich hätte alles für ihn getan. Ich hätte ihn den ganzen Tag ansehen können, stundenlang in seine Augen sehen können. Hätte die ganze Nacht dasitzen und ihn schlafen sehen können. Ich habe es geliebt, mit ihm zu spassen, herumzualbern. Und ich habe die langen Gespräche mit ihm geliebt. Das Gefühl, verstanden zu werden. Das Gefühl, dass jemand fast genauso denkt wie ich.

Vielleicht habe ich mich in all dem auch nur getäuscht. Vielleicht habe ich mir all das auch nur eingebildet.

Aber weh tut es trotzdem. Ich vermisse ihn, und ich weiss, dass dieses Gefühl diesmal für immer ist. Ich darf die Hoffnung nicht noch einmal zulassen, darf nicht noch einmal zulassen, wie es wäre, seine Hand zu halten, und seinen Blick auf mir zu spüren. Ich darf mir nicht noch einmal vorstellen, wie es wäre, wenn ich für ihn auch mehr als eine Freundin wäre. Weil es mir jedes mal wieder weh tun würde.

Ich fühle mich leer. Und ein Bild geht mir nicht aus dem Kopf. Das Bild von dem Moment, in dem ich es endlich gerafft habe. Als er sie mit einem Lächeln angesehen hat, und ihr Halstuch gerade gezupft hat, damit man den Knutschfleck nicht mehr sah.

Ich Idiot hatte nicht damit gerechnet. Ich hatte es irgendwie befürchtet, war mir aber nicht sicher. Wollte mir nicht sicher sein. Wollte einfach um keinen Preis daran glauben.

Es stach mir wie ein Messer ins Herz.

Und es tut immer noch gleich weh.

 

Ich habe mich in diesem Sommer in dich verliebt. Obwohl du mir keinen Grund dafür gegeben hast, habe ich mir Hoffnungen gemacht. Habe ich mich auf jedes Treffen gefreut, und war nach jedem MSN-Gespräch wieder enttäuscht, dass ich dich über den Chat nicht so fühle wie sonst. Ich habe unsere Gespräche geliebt, und es geliebt, dir zuzuhören, wenn du etwas erzählt hast.

Es war ein ganz besonderer Sommer für mich.

Aber er ist wohl vorbei. Hätte ich jetzt nicht Schritt für Schritt miterlebt, wie du mit ihr zusammen gekommen bist... Vielleicht hätte ich dich nie loslassen können. Ich weiss auch jetzt noch nicht, ob ich es kann. Mein Verstand sagt mir, dass ich es muss. Und mein Herz hat Angst davor, es zu tun.

Du bist mir in viel zu kurzer Zeit viel zu wichtig geworden.

Ich wünsche dir alles Glück der Welt.

Und auch wenn du mich nicht liebst... Ich liebe dich.

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Kommentare

20:49 04.10.2009
danke..
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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18:56 04.10.2009
Oh man *drück*
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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