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Tagebuch staunistauni
1966-12-31 hh:mm
Ohne Zweitverdiener geht nichts
Einmal wollte eine ältere Frau bei ihr einen Spielzeugpanzer für ihren Enkel kaufen. Elvira verwickelte sie in ein Gespräch über Kriegsspielzeug und schaffte es, dass diese Oma mit einem Bauernhof im Paket abzog. Darüber freute sich Verkäuferin Elvira diebisch. Nach dem Fest war Elvira dann wieder Hausfrau und sah keine Besserung für die finanzielle Lage der Familie. Dadurch entstand eine gewisse Unzufriedenheit. Auch durch die ständige Müdigkeit und Überängstlichkeit dem Kind gegenüber konnte die junge Mama entgegen ihren eigentlichen Vorstellungen ihr Baby gar nicht so recht genießen. Dafür machte sie sich immer wieder Vorwürfe. Es war wie ein Kreislauf. Während dieser Hausfrauenzeit trafen sich die Freundinnen Elvira und Ingeborg öfters. Sie wohnten nicht allzu weit voneinander entfernt. Inge hatte ja ein paar Monate vor Elvi auch einen Sohn bekommen – den Maik. Nicht mal ein Jahr später war ihr zweiter Sohn Thoralf geboren worden. Inge war, genau wie Elvira, Hausfrau, auch nicht gerade eine sehr zufriedene. Ihren Mann Hermann hatte man noch dazu für achtzehn Monate zur Armee gezogen. Gemeinsam hatten die beiden Freundinnen, noch bevor der Nachwuchs kam, an einer Ausbildung zum „Industriekaufmann“ teil genommen. Somit waren beide jetzt sogar im Besitz von zwei Facharbeiterbriefen. Dieser Abschluss sollte für sie später noch einmal ganz wichtig werden.
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