Sie mieteten in einem einfachen Hotel zwei Zimmer, sagten aber nichts darüber, dass sie sich erst beim Sozialamt um die Bezahlung derselben kümmern müssten. So dreist wären die eher Schüchternen allein niemals gewesen, doch Hermann hatte seine Erfahrungen und meinte, dass es so am besten sei.

Eines Abends, gleich in der ersten Pensionswoche, stand auf einmal ein „Engel“ vor der Zimmertür. Karen, die hochschwangere Schwiegertochter von Ingeborg, die schon 1987 mit Hilfe einer Berliner Anwältin aus der DDR gekommen war, brachte einen großen Korb voller „Köstlichkeiten“. Das waren Teller, Tassen, Gläser, Besteck usw. Ihr Mann Maik brachte noch einen kleinen schwarz-weiß Fernseher hinterher. Größeres Glück konnte man sich zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen. So war es den Ausreißern möglich, die sich überschlagenden Ereignisse hinter der Mauer am Bildschirm zu verfolgen.