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Friday, 19. April 2024
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Tagebuch staunistauni
 1987-04-30 hh:mm
Ausreiseantrag von Jörg und Dirks verfahrene Berufswahl

 

Er stellte im April 1987 seinen Ausreiseantrag, nachdem er vorher aus den Massenorganisationen „Deutsch-Sowjetische-Freundschaft“ und „Freie Deutsche Jugend“ ausgetreten war.

Bei ständigen Nachfragen nach dem Stand der Bearbeitung seines Ausreiseantrages erhielt er immer negativen und unfreundlichen Bescheid.

 

Auch mit Dirks Entwicklung lief es anders als er sich das vorgestellt hatte.

Er wollte gern Bäcker oder Tischler werden. Es hätte ihm gefallen, sich später einmal selbständig zu machen. Das war in der DDR nur in sehr wenigen Berufen möglich.

Er bewarb sich bei einigen Bäckereien. Doch die sagten klipp und klar, dass sie lieber einen Verwandten einstellen würden. Auch die Aussichten auf einen Holzberuf waren ziemlich schlecht. Bei einem der Tischler hatte Dirk schon in den Ferien gearbeitet. Leider vergaß dieser, ihn als Lehrling bei der Handwerkskammer anzumelden. Jetzt bemühte sich die Mutter, ihren Sohn in ihrem Betrieb als Zimmerer unterzubringen. „Dieses Jahr stellen wir keine Lehrlinge ein. Wir haben Holzverwendungsverbot !“

H o l z v e r w e n d u n g s v e r b o t in einem Baubetrieb. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Inzwischen waren die meisten Bewerbungen für eine Lehrstelle schon gelaufen und Dirk hatte das Nachsehen. Viele Möglichkeiten gab es nicht mehr.

Ohne große Lust begann er dann in einem Radebeuler Betrieb, der Waffeln herstellte.

Obwohl der Beruf nicht viel mit dem eines Bäckers zu tun hatte, gab sich der Junge große Mühe in der Lehre und brachte gute Leistungen in Betrieb und Schule.

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1987-04-30 hh:mm