Glücksmomente auf der Burg Eltz und das Geld wird knapp
Montag, 24.06.1991
Aus finanziellen Gründen entschlossen wir uns, unsere Rundreise vorzeitig abzubrechen.
Wir hatten soviel erlebt und es drängt uns ja nichts. Die bisher unentdeckten Gebiete Deutschlands heben wir uns für einen anderen Urlaub auf.

Diesen einen letzten Tag nutzen wir bei schönstem Sonnenschein zur Besteigung der Burg Eltz. Als wir fast oben waren, überholte uns ein Mann mittleren Alters. Er zog mit strahlendem Gesicht, beinahe etwas überschwenglich an sämtlichen Wanderern vorbei. Wir vermuten, es war auch ein Ostdeutscher, der so glücklich war, endlich ganz frei zu sein und so viel und so schnell wie möglich diese Freiheit wahrnehmen wollte.
Wir schlossen uns einer Führung der Burg durch einen jungen Mann an. Der verstand alles so interessant zu erklären, daß jeder zum Schluß überzeugt war, daß dies die schönste Burg Deutschlands ist.



Einen letzten Abend verbrachten wir in der Gaststätte „Moselblick“ bei einem guten Essen und einer Flasche Wein und wir schworen uns, das Moselgebiet demnächst weiter zu erforschen. Was eine „Straußwirtschaft“ ist, haben wir heute noch erfahren. Eine „Straußwirtschaft“ hat nur in der Saison geöffnet. Hier bietet der Winzer seinen eigenen Wein an und darf auch kleine regionaltypische Speisen anbieten. Dieser Brauch soll bis zur Zeit Karls des Großen zurück gehen.