Besinnlichkeit in Asbach und Pension Braunlage
Donnerstag, 13.06.1991
Bevor es weiter gen Norden ging, wollte Eberhard unbedingt noch einmal in das kleine Dorf Asbach. Wir überschauten das Dorf und es überkam uns abermals ein Schauer. Was nur hatten die armen Menschen 40 Jahre lang erdulden müssen. Ein alter Trabi mit abgekratzem Kennzeichen stand noch herum. VA (Volksarmee) war zerkratzt worden. Wir liefen durch ehemaliges Niemandsland, ergriffen mit unseren Händen Reste der Grenzanlagen. So wurde uns ganz hautnah das Verbrechen der deutschen Teilung noch einmal bewußt. Nur gut, daß der Spuk endlich vorüber war! Nur schade, daß es mancher nicht mehr erleben durfte!!!

Ganz still waren wir zwei geworden, jeder hatte seine Gedanken zu ordnen. Schwer trennten wir uns von diesem grausigen Ort, denn zur Verarbeitung würden wir noch lange brauchen.

Durchs schöne Werratal fuhren wir nun weiter. Vorbei an vielen restaurierten Burgen, dicht an der alten Grenze in den Westharz. Wir fuhren weiter bis zur Sösetalsperre und genossen dort die schöne Landschaft bei einem Spaziergang auf dem Rundweg.

Braunlage war der nächste Ort, der uns zum Bleiben einlud. Wir fanden eine nette Frühstückspension und mieteten gleich für drei Nächte ein Zimmer.