So ist das halt.
Gerade vermisse ich ein bisschen meinen Realismus. Wie konnte ich es wagen, aufzustehen und zu denken, dass es alles besser wird.

Gerade denke so, einfach nach Schottland fliegen um nicht hier zu sein. Ich vermisse H sehr. Obwohl ich Anfang der Woche noch so dachte, ach so langsam denkst du nicht mehr so viel an ihn. Und dann kam der Schlag. Gefühlt habe ich gerade mit meiner ganzen Familie krach. Und ich bin echt enttäuscht. Besonders von meinem Vater. Er hat mich schon sehr verletzt.

Meine Oma ist jetzt 85 Jahre geworden. Und sie hat mal gute und schlechte Tage. Es tut mir dann auch wirklich leid, wenn ich mal ein bisschen zickig zu ihr bin, aber irgendwann reißt mir der Geduldsfaden. Ich kann durch die Arbeit im Pflegeheim echt lange ruhig bleiben, aber meine Oma hat dann so eine ganz fiese Art. Sie spricht dann nicht mehr mit einem und geht einfach. Man sieht es ihr aber im Gesicht an, dass sie beleidigt ist. Wenn man sie darauf anspricht, streitet sie alles ab. Und das sie einfach so Sachen wie "Man kann nicht einfach ohne Termin zum Facharzt fahren" nicht verstehen will und ich ihr erkläre, dass das so nicht geht und ich weiß sie denkt "das junge Ding hat doch keine Ahnung" nervt mich einfach nur.

Meine ganze Familie raubt mir momentan einfach echt viele Nerven. Warum kann sich meine arbeitslose Tante, die nichts zu tun hat, einfach um Oma kümmern? Meine Oma würde auch nie auf die Idee kommen sie um einen Gefallen zu bieten. Lieber meine Mama, die wirklich viel arbeitet oder mich, wenn ich eigentlich lernen muss oder von einen 12 Stunden Tag nach Hause komme.

Mein Onkel ist auch stinkig, aber das ist mir so egal. Ich hatte noch nie eine gute Beziehung zu ihm und in letzter Zeit ist es noch schlimmer geworden.



Wenn H jetzt hier wäre, wäre das alles erträglicher. Obwohl ich mir eigentlich gar nicht so sicher bin. Ich halte mich einfach nur an dem Gedanken fest. Und träume davon, was wäre wenn.