Der Mut fehlt, es auch an den Richtigen zu schicken.
Nils,

jetzt ist für mich der Zeitpunkt, wo ich nicht mehr so weiter machen möchte, will oder überhaupt kann.

Um ehrlich zu sein, hast du mich in letzter Zeit zu sehr entäuscht, noch mehr als die Jahre zuvor.

Dieses Jahr ist einfach soo unendlich blöd und ich brauche wen an meiner Seite um das alles zu überstehen. Aber scheinbar ist das einseitig. Weil ich weiß das du nicht da bist, wenn ich dich brauche. Ich wäre für DICH da.
Gezeigt hat mir das ja deutlich der letzte Freiag. Wie kannst du so gefüllos sein und auf eine "Jetzt wäre der Moment wo ich dich wirklich am meisten bräuchte"-Nachricht mit "Alles Gute zum Geburtstag. Ich hoffe du hast gut reingefeiert" antworten? Ich saß ganz alleine da mit drei Pärchen, die mir gezeigt haben wie es sein könnte.
Nein, der Geburtstag kommt eindeutig unter die Top 3 der schlechtesten Geburtstage.

Ich habe keine Kraft mehr, mich von Woche zu Woche zu hakeln, in der Hoffnung das ich eine Nacht nicht alleine einschlafen muss. Und diese drei Nächte in 2013 haben es nur noch schlimmer gemacht, weil sie mir gezeigt haben, wie weit weg du von mir bist.

Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl es würde besser laufen, aber in diesen Momenten wo einfach alles nur noch schwarz ist, weiß ich ganz genau, ich bin alleine.

Warum warst du nicht da, als ich eine Woche nur im Bett gelegen habe und geweint habe, weil mein Betrieb insolvent ist? Deine SMS waren nett, aber nicht ausreichend damit ich nicht immer tiefer in das Loch falle.
Wo warst du, als mir klar wurde, dass ich mit meinem neuen Betrieb schon wieder daneben gegriffen habe?
Wo bist du, wenn ich immer wieder im Pflegeheim mit dem Tod konfrontiert werde?
Wo hast du gesteckt als ich Stress mit meiner besten Freundin hatte? Und mir bewusst geworden ist, dass ich zu viele Freunde verloren habe?
Wo warst du als ich mein Tanzen aufgeben musste? Das was mich ausmacht, mein Leben?
Wo warst du an den vielen Discoabenden, an denen alle zu zweit nach Hause gefahren sind und ich alleine in der Bahn saß?
Warum hast du nicht abends auf mich gewartet, wenn ich Stress auf der Arbeit hatte?
Wo bist du all die Abende wo ich traurig im Bett liege und auf eine Nachricht von dir hoffe?
Wo bist du gerade in diesem Moment wo meine Eltern Stress haben und ich Angst habe, dass sie sich streiten?
Warum bist du nicht an meiner Seite und unterstützt mich bei meinen Zukunftsplänen?
Warum kannst du nicht einfach in manchen Momenten meine Hand halten?
Warum kannst du nicht mit mir gemeinsam auf die Ergebnisse von der Zwischenprüfung warten?
Wo warst du in dem Moment, wo mein Vater meinte, mein Geburtstag wäre eh unwichtig und er die Familienfeier verschlafen hat?

Tja das sind echt viele Fragen und weiß das du auf keine eine Antwort hast. Wie immer halt. Wie immer.

Ich kann diese Situation nüchtern betrachten, und mir ist klar, dass das alles keine Zukunft hat, also das WIR.
Mein Herz wünscht sich aber genau dieses WIR. Und jeden Abend aufs Neue, denke ich kurz vor dem Einschlafen, was wäre wenn du jetzt hier wärst und ich morgen früh neben dir aufwache und weiß: Heute wird ein guter Tag.

Alleine schaffe ich es nicht diesen Mut auf zu bringen um positiv in den Tag zu starten, weil ich weiß das dann der Rückschlag tausend mal stärker ist und mehr weh tut, wenn was passiert und ich weiß, dass ich dann auch alleine davor stehe und alleine klar kommen muss.

Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht ob du der bist. Der zu der rechten Zeit bei mir ist und meine Hand hält. Ich hab das Gefühl wir kennen uns eigentlich gar nicht, weil außer Sex war da ja nie viel. Aber irgendwie ja doch. Oder steh ich einfach nur auf die Tatsache nicht alleine zu sein?

Diese Fragen werden sich wohl kaum beantworten lassen, weil du mir nicht antworten wirst und wenn doch, wird an diesem Punkt eh Schluss sein, weil ich weiß das dir das alles zu viel ist.

Ich möchte dich nur an eine Nachricht von dir aus dem letzten Jahr erinnern: "Auch wenn ich mir blöd vorkomme, möchte ich dir immerhin sagen, dass ich nicht möchte das es so zu ende geht."

Große Worte von einem kalten Mann, die mich bis jetzt immer an dich gebunden haben, aber das war letztes Jahr und nicht heute.

In letzter Hoffung und aufrichtiger Zuneigung
Deine Sophie