Wenn das wirklich stimmt, müßte ich schon längst Millionär sein. Ich kann mich nämlich nicht daran erinnern, jemals eine Wahl verpaßt zu haben. Und wenn ich meinen Einsatz als Wahlhelfer mit dazu rechne, müßte ich schon Multimillionär sein. Aber man will ja nicht gleich übertreiben. Ich bin auch mit dem zufrieden, was ich habe. Mehr will ich eigentlich gar nicht. Erst dann, wenn ich an die Abrechnung denke, die gestern in der Post war. Was das angeht, ist alles im grünen Bereich. Obwohl heute wieder so ein Tag war, denn man hätte vergessen können. Heute waren wir in der Kirche. Das ist nicht ungewöhnlich, aber im Anbetracht der Tatsache, daß heute die Namen der Leute verlesen wurden, die in diesem Jahr verstorben sind, ist das schon was anderes. Der Name meiner Mutter war auch dabei und für mich war das total komisch. Ich kann nämlich noch immer nicht glauben, daß sie nicht mehr da ist. Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob ich mich je an den Gedanken gewöhnen kann. Bis jetzt sieht es nämlich nicht so aus. Aber da muß ich wohl oder übel durch, es bringt ja alles nichts. Ansonsten ist alles im grünen Bereich. Morgen startet eine neue Woche. Am Mittwoch wird der Tag eher entspannt. Von 11.00 bis 15.00 Uhr ist der KB-Tag, um 9.00 Uhr gibt es eine Belegeschaftsansprache. Es versteht sich fast von selbst, daß an dem Tag nichts raus geht. Am Donnerstag werde ich auch nicht so lange im Büro sein, ich habe um 16.30 Uhr einen Termin. Und am Freitag gehen wir nach der Arbeit essen. Somit ist die Woche dann um. Heute in vier Wochen geht es mir besser, denn dann genieße ich meine freie Zeit. Anderthalb Wochen sind nicht so der Hit, aber das ist besser als gar nichts. Wie war das doch gleich mit dem zufrieden sein? Es ist nur wichtig, daß ich mal nicht früh raus muß und mich die Firma in dieser Zeit gern haben kann. Mehr brauche ich persönlich nicht.