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Tagebuch Sommer
2014-07-30 12:50
Wer Krieg will...

...der kann Krieg haben. Es ist nur traurig, daß man von seinem Urlaub so einen Eindruck hat. Das soll nicht heißen, daß der Urlaub total schlecht war oder wir nur Regen hatten. Das Wetter war bis auf drei Tage echt gut, da hat es wie aus Eimern geschüttet. Doch das meine ich nicht. Mein Vater und ich haben uns zweimal richtig angezickt. Der erste Knall kam nach ein paar Tagen. Da ging es darum, daß mein Vater doch sein Stück Kuchen essen sollte. Am Dienstag hat er es nicht gegessen, weil er was richtiges essen wollte. Am Mittwoch wollte er auch was richtiges essen. Hätte er doch machen können, das Stück Kuchen hätte man auch später essen können. Wenn man denn will, aber daran scheitert es machnmal. Meine Mutter hat irgendwas gesagt, was dem Herrn nicht gepaßt hat. Die zwei haben sich ohne Ende angekeift, was ich total unmöglich fand. Mein Kommentar: Boah Leute. Was konnte ich mir anhören? Ich soll mich doch raus halten. Immer, wenn mein Vater was sagt, habe ich was zu meckern. Ich konnte natürlich den Mund nicht halten und habe meinen Senf dazu gegeben: ich kann auch meine Sachen packen und nach Hause fahren. Was bekam ich dann zu hören? Tschüß. Das hätte er nicht sagen sollen, denn ich stand wirklich kurz davor, meinen Kram zu packen und die Biege zu machen. Das meine Laune im Keller war, verstand sich fast von selbst. Ich weiß nicht, was sich mein Vater immer einbildet. Er tut ja gerade so, als wenn ich mich über alles aufrege. Ich habe noch nicht mal was gesagt, wenn er wegen seinem Fotoapparat genervt hat. Ich habe den Mund gehalten, wenn er sich über eine Radiomeldung aufgeregt hat. Und dann hält er mir vor, daß ich immer was zu meckern habe, wenn ich das nicht mehr aushalten kann. So was geht echt gar nicht.

Aber jetzt mal ernsthaft: ist es so schlimm, wenn ich den Mund aufmache und was sage? Nein. Ist die Welt davon untergegangen, weil ich den Mund nicht halten konnte? Nein. Sind die Leute gestorben, weil mir gewisse Dinge zu viel werden? Nein. Man ist nur dann zufrieden, wenn ich immer den Mund halte und zu allem Ja und Amen sage. Ich bin doch kein Kind mehr von 12 Jahren, dem man nach Lust und Laune den Mund verbieten kann. Die Zeiten sind echt vorbei. Ich bin echt alt genug, um zu wissen, ob ich was sagen kann oder nicht. Ich muß mir nicht immer alles gefallen lassen, auch wenn man das in meiner Familie gerne hätte. Ich werde den Mund nicht mehr halten, wenn mir was nicht paßt. Ich darf mir dann wieder anhören, daß ich immer aggressiv bin. Dann bin ich eben aggressiv. Damit kann ich leben. Es gibt schlimmeres. Mein Vater hat es noch nicht mal auf dem Schirm, wenn er sich wegen jedem Schrott aufregt. Mir ist das egal. Wenn er meint, dann soll er damit doch weiter machen. Wenn mein Vater einen Abgang dabei hat, dann ist das ganz bestimmt nicht mein Problem. Meine Abgänge sehen etwas anders aus. So einfach ist das.

Gestern kam dann der nächste Knaller. Mein Vater wollte wissen, ob er meinen Trolley schon mal ins Auto bringen kann. Ich wollte spaßig sein - was natürlich auch falsch war - und habe gesagt, daß ich nicht weiß, ob er das kann. Was das denn schon wieder sollte: er wollte doch nur wissen, ob noch was rein muß. Auch da konnte ich mich nicht beherrschen und habe gesagt, daß er sich immer wie ein Mädchen anstellt. Er meint immer, daß er mit den Leuten seine Späße machen kann und wenn jemand anders das macht, ist ihm das gar nicht recht. Meine Mutter wollte wissen, warum ich so ein langes Gesicht mache. Sie hätte mal ihren Mann fragen sollen, dann hätte sie es gewußt. Und als wäre das nicht genug, mußte sie mir ein paar Sachen aus der Hand nehmen. Da konnte sie alleine keine Treppen laufen und von jetzt auf gleich reißt sie mir meine Sachen unter den Nagel. Besser konnte es echt nicht laufen. Meine Laune war so im Keller, daß die Rückfahrt dementsprechend schweigend verlief. Was das angeht, bin ich total froh, wieder zu Hause zu sein. Sicher, es hat gut getan, zwei Wochen was anderes zu sehen und auf andere Gedanken zu kommen, aber nach den Aktionen ist mir jegliche Lust auf Urlaub vergangen. Ich mag nicht daran denken, wie das wird, wenn wir am 03.10. für eine Woche an die Nordsee fahren. Wenn das dann auch so stressig wird, fahre ich im nächsten Jahr alleine, miete mich in einem Hotel ein und lasse mich nach allen Regeln der Kunst verwöhnen. Dann können sich meine Eltern anschreien, so oft und so viel sie wollen und mein Vater muß mir nicht vorhalten, daß ich mich nicht immer einmischen soll. Etwas besseres kann uns nicht passieren. Es ist traurig, daß man das sagen muß, aber das entspricht nun mal den Tatsachen.  Und warum soll ich das an der Stelle nicht erwähnen?

Ansonsten war alles im grünen Bereich. Ich habe mich gut erholt und wir haben viel gesehen. In diesem Jahr waren wir auf dem Nebelhorn. Ich bin zwar schwindelfrei, aber ich hatte so meine Probleme, als wir auf dem Berg waren. Mir haben so die Hände gezittert,  daß ich schon fast froh war, als wir wieder runter gefahren sind. Wären wir noch auf den Säntis gefahren, hätte ich vermutlich die Flatter gemacht. Es hat echt gereicht. Ich wollte ein paar Bilder ins Netz stellen, aber ich habe keine Lust, mich darum zu kümmern. Mein Profilbild muß an der Stelle reichen. Die restlichen Tage verbringe ich ganz entspannt zu Hause, bevor es am Montag wieder richtig los geht. Doch so wie ich das mit bekommen habe, ist auf der Arbeit ein wenig Ruhe eingekehrt. Meine Kollegin mußte sich die Arbeit suchen, weil so wenig zu tun ist. Und so wie ich meinen Chef kenne, hat er mir genug übrig gelassen, damit mir nicht langweilig ist.  Warum soll er auch Rechnungen kontrollieren, wenn ich das schon mache? Wer weiß, wie lange ich mich noch über meinen Chef aufregen kann, denn in der Firma steckt der Wurm drin. Ich bin mal gespannt, was meine Kollegin berichtet, wenn ich wieder da bin. Auch wenn ich mir noch keine Gedanken machen will, frage ich mich an der Stelle schon, was aus der Firma werden soll. Ich sehe es schon kommen, daß ich irgendwann zum Amt laufen und mich melden muß. Wenn das passiert, nehme ich mir einen Strick und erschieße mich. Aber malen wir den Teufel mal nicht an die Wand und harren der Dinge, die da kommen.

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