So ein Arbeitskreis wäre bei uns in der Firma gar nicht so verkehrt. Vielleicht sollte ich das an der richtigen Stelle vorschlagen. Schlecht wäre das nicht. Gestern hatte ich eine Dame am Telefon, die von mir wissen wollte, ob ich für die Müllentsorgung zuständig bin. Was ich natürlich nicht bin und in Zukunft auch nicht sein werde. Ich weiß auch nicht, wer das in der Firma macht. Die Dame an der Zentrale wußte das auch nicht. Also kann man dann den Anruf in den Versand stellen. Da wollte ich nett sein und habe an die Zentrale eine Mail geschrieben, daß der Versand nicht für alles zuständig ist. So was geht ja nun echt gar nicht. Kurz darauf rief die Kollegin von der Zentrale an und war pikiert. Die Dame wollte unbedingt mit mir reden. Was ich mir nicht vorstellen kann, aber nun gut. Ich habe keinen blassen Schimmer, wer von beiden nun recht hatte. Was mir an der Stelle auch egal ist. Irgendwann kriegt die sich wieder ein und fertig ist die Laube. Es kann nicht sein, daß immer alle bei mir anrufen und davon ausgehen, daß ich mich um solche Dinge kümmere. Ich habe ja sonst nichts zu tun. Dazu fehlen mir echt die Worte. Ich helfe ja gerne, aber irgendwann muß auch mal gut sein.

Doch das war noch nicht alles. Wenn einmal was schief läuft, dann ist es normal, daß da noch mehr passiert. Wenn einmal was schief läuft, zieht sich das wie ein roter Faden durch den restlichen Arbeitstag. Es wurde mal wieder was vertauscht. Ein Karton, der nach Italien sollte, ist in Polen gelandet. Klingt ja auch so ähnlich. So was ist natürlich ärgerlich, aber das heißt noch lange nicht, daß der Kollege mir den schwarzen Peter zuschieben kann. Ich mache nur die Papiere, für den Rest bin ich nicht zuständig. Ich fand seinen Ton unangemessen, auch wenn mir das nicht gegolten hat. Das beruhigt mich zwar nicht, aber es war schon mal gut, daß sich der Kollege deswegen entschuldigt hat. Davon kann ich mir allerdings auch nichts kaufen. Die Krönung war die Frage eines anderen Kollegen, warum ich die Sache liegen lasse. Davon war nie die Rede, aber egal. Ich muß nicht erwähnen, daß sich einer von den Jungs beschwert hat, daß ich meine schlechte Laune doch im Büro versprühen soll. Das kann er mir doch überlassen. Da stellt sich mir die Frage, wie lange die Leute im Unternehmen arbeiten. So lange kann das echt nicht sein. Ich möchte den Jungs manchmal so in den Schritt treten, vielleicht werden sie dann mal wach. Doch die Kraft kann ich mir sparen.