Die hatte ich heute am frühen Morgen, weil ich es im Bett gar nicht mehr ausgehalten habe. Gegen 7.45 Uhr hatte ich die Nase so gestrichen voll, daß ich mich irgendwie aus dem Bett gequält und mich ins Wohnzimmer in den Sessel gesetzt habe. So konnte ich wenigstens noch etwas schlafen. Erholsam war das nicht wirklich, aber immerhin noch besser, als zu dieser unmöglichen Zeit mein Unwesen zu treiben. Ich habe noch immer keine Ahnung, wie ich das hin bekommen habe. Es hat scheinbar geklappt. Jetzt geht es einigermaßen, aber ich vermute, daß die kommende Nacht nicht viel besser wird. Wenn die letzten Nächte nicht erholsam waren, werden die nächsten Nächte bestimmt nicht besser. Es versteht sich von selbst, daß ich mich nicht wirklich freue, später ins Bett zu gehen. Zumindestens habe ich für die kommende Nacht einen Plan: ich werde mich ans Fußende legen und hoffen, daß die Nacht erträglicher wird und mir die Schmerzen erspart bleiben. Ich weiß nicht warum, aber ich sehe mich am Wochenende in der Notfallpraxis sitzen. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob es was bringt, wenn ich vor dem zu Bett gehen Schmerzmittel nehme. Man kann es ja mal versuchen. Ich will mich ja nicht unnötig beschweren, aber ich finde, daß es jetzt reicht. Es ist noch gar nicht so lange her, da haben mich die Magenschmerzen auf Trapp gehalten, jetzt ist der Rücken dran. Was kommt danach? Das möchte ich an der Stelle gar nicht wissen. Ich bin der Meinung, daß jetzt mal andere dran sind. Da fällt mir spontan mein Chef ein. Seit vier Wochen ist der Arme schon krank, drei weitere Wochen folgen noch. Ich wäre jetzt nicht wirklich traurig, wenn er sich gar nicht mehr im Büro blicken läßt. Ich weiß, daß das fies ist, aber ich kann nun mal auch nicht aus meiner Haut. Wenn mir mein Chef schon vorhält, daß ich zickig bin, soll er sich nicht wundern, daß ich mich auch so verhalte. Er hat ja noch nicht mal angerufen, um schöne Feiertage und einen guten Rutsch zu wünschen. Das ist doch ärmlich. Das sind dann die Leute, die anderen vorhalten, daß sie kein Sozialverhalten haben. Ihm fällt nicht auf, daß er in der Beziehung nicht viel besser ist. Doch darüber muß ich mir keinen Kopf machen.