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Tagebuch Sommer
2014-11-18 19:50
The Winner is...

...die ständige Unlust und die Tatsache, daß meine Laune seit Wochen im Keller ist. Der Job nervt und ich werde das Gefühl einfach nicht los, daß ständig schlimmer wird. Wenn es nach mir ginge, würde ich eine Auszeit nehmen. Aber da ich nicht so kann, wie ich will, muß ich mich zusammen reißen und so tun, als sei alles normal. Seit heute ist es übrigens normal, daß mein Chef viel zu beschäftigt ist, um die Spediteure zu bedienen. Als wenn das so schwer ist, dem Fahrer die Papiere in die Hand zu drücken. Eigentlich ist das auch egal, ob mein Chef aufsteht, oder ich mir die Mühe mache, meinen Platz zu verlassen. Meine Kollegin und ich haben auch zu tun und wenn es passiert oft genug, daß wir gar nicht wissen, womit wir anfangen sollen. Da kümmert er sich um einen bestimmten Auftrag und ist dann nicht in der Lage, die Spediteure zu bedienen. Das kann dann ja das Fußvolk machen. Aber Kaffee trinken und Stunden durch die Gegend laufen, das geht immer. Da ist es dann egal, was zu tun ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß mein Chef den Leuten in den Ohren liegt, weil ich am Freitag und Montag frei habe und die ganze Arbeit an ihm hängen bleibt. Dann sieht er mal, wie das ist, wenn man sich um alles kümmern muß. Wenn sich die Leute die Klinke in die Hand geben und alles raus muß. Selbst wenn das so ist, mache ich mir garantiert kein schlechtes Gewissen. So weit kommt es noch. Ich weiß, daß er mir in den zwei Tagen alles auf den Tisch legt. Ich sage das nicht gern, aber in dem Fall muß ich es tun: wenn das so weiter geht, dann hat es mich wieder erwischt. Ist es das, was man will? Ich habe keine Ahnung.

Es ist gelogen, wenn ich behaupte, daß der Tag gut war. Daß mein Vater heute endlich mal zum Arzt gegangen ist, ist ja ganz lobenswert, doch das, was dabei raus gekommen ist, ist nicht sehr toll: mein Vater hat eine Lungenentzündung. Er muß jetzt Medikamente nehmen und muß übermorgen erneut zur Blutabnahme. Bleibt nur noch zu hoffen, daß die Entzündungsparameter nicht noch weiter in die Höhe schießen. Die sind um das 30fache erhöht. Als ich das gehört habe, wurde mir ganz anders. Ich fand es gut, daß mich meine Kollegin in Ruhe gelassen hat. Nach der Nachricht hatte ich auch keine große Lust auf eine Unterhaltung. Schlimmer geht es nicht. Stellt sich jetzt nur die Frage, ob wir nun zur Verwandtschaft fahren oder doch eher zu Hause bleiben. Ich sehe es schon kommen und wir bleiben zu Hause. Mein Vater kann sich ja jetzt kaum auf den Beinen halten, wie soll er denn dann Auto fahren? Es wäre vielleicht was anderes, wenn ich fahren könnte, aber das ist ja auch nicht an dem. Wenn es gar nicht geht, müssen wir eben im nächsten Monat fahren. Das läuft uns ja nicht weg. Wir müssen einfach abwarten. Bis jetzt war das Jahr echt bescheuert: im Februar lag meine Mutter im Krankenhaus, im Juli war ich dran und jetzt hat es meinen Vater erwischt. Ich darf echt nicht dran denken, was als nächstes kommt. Vielleicht ist die Firma ja schon verkauft und wir wissen es noch gar nicht. Aber morgen um diese Zeit bin ich schlauer, obwohl ich nicht wirklich scharf darauf bin, morgen zur Betriebsversammlung zu gehen.

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2014-11-18 19:50