Den könnte ich jetzt echt gebrauchen, denn die letzten drei Tage im Büro waren doch etwas hefitg. Von Mittwoch bis Freitag waren wir zu zweit, meine Kollegin hat es erwischt. Zum Glück ist sie am Montag wieder da. Ob mein Chef auch wieder da ist, steht in den Sternen. Zumindestens hat er sich bis gestern nicht gemeldet. Was er auch nicht gemußt hätte, seine Krankmeldung ging ja noch bis gestern. Das paßt aber nicht zu dem, was im Dezember abgelaufen ist, da hat er sich auch vor dem eigentlichen Ende gemeldet. Oder er meldet sich am Montag. Sollte das so sein, ruft er nicht bei uns an, sondern ruft an anderer Stelle an. Was mir egal ist, denn so scharf bin ich auf die Info nicht wirklich. Was jetzt nicht so recht ins Bild paßt, denn eigentlich sollte man schon wissen, woran man ist. Ich bin gespannt, wie er sich verhält, wenn er arbeiten kommt. Es kann durchaus sein, daß er sich darüber ausläßt, weil ich Ende November eine Sendung von ihm nicht bearbeitet habe. Eine Sendung, die eilig war. Er soll sich mal nicht so anstellen. Wenn er so anfängt, halte ich ihm vor, was er so alles nicht gemacht hat. Wenn ich mir das so recht überlege, ist es die Spucke nicht wirklich wert. Wenn er was sagt, überhöre ich das ganz einfach und fertig ist die Laube. Warum soll mich das noch interessieren, wenn er eh nicht mehr lange da ist. Es ist eigentlich nicht meine Art, so über die Leute zu reden, aber es ist auch nicht gerade angenehm, wenn man ständig den gleichen Mist hört. Wir haben alle unsere Probleme. Es gibt nun wirklich schlimmeres wie eine Mutter, die ständig nervt. Die Magenschmerzen und die Magenschleimhautentzündung sind ein Indiz dafür, daß ich auch nicht mehr konnte. Kaum ist mein Chef nicht da, geht es mir besser. Das kann doch kein Zufall sein. Sollte er am Montag wirklich wieder da sein, kann ich für nichts garantieren. Darauf kann ich zwar verzichten, aber es ist alles möglich. Zum Glück hat sich das Thema bald für immer erledigt und ich bin nicht die einzige, die froh über diesen Zustand ist.

Daß durch den Sturm gewisse Dinge außer Kontrolle geraten, habe ich vorgestern erfahren dürfen. Der Weg zur Arbeit war normal, dafür ist der Heimweg fast in die Hose gegangen. Mein Vater hat sogar seinen Termin abgesagt, um mich abzuholen. Gestern hat er mich zur Arbeit gebracht, den Weg Richtung Heimat konnte ich mit dem Zug antreten. Es ist nett, daß sich die Kollegen Gedanken darüber machen, wie ich denn nach Hause komme. A. gab mir den Tip, daß ich einen Kollegen fragen soll, ob der mich bis Duisburg mit nehmen kann. Der Gedanke ist nicht schlecht, aber ich steige ganz bestimmt nicht zu einem Typen ins Auto, den ich nicht kenne. So was geht echt gar nicht. R. hat mir angeboten, bei ihm zu übernachten. Der Gedanke ist mir um einiges lieber, als zu einem fremden Kerl ins Auto zu steigen. A. kam gestern nicht ins Büro, weil auf ihre Strecke gesperrt war. Hätte ihr Mann sie nicht bringen können? Anscheinend nicht. Das wäre eigentlich normal, denn er holt sie von Oberhausen ab, wenn die Bahn streikt. Selbst da kommt sie nicht auf die Idee mir anzubieten, daß man mich bis Duisburg  mit nimmt. So weit geht die Freundschaft also doch nicht. Aber das kann mir ja egal sein. Ich würde nie auf die Idee kommen, sie zu fragen, ob wir sie mitnehmen können, wenn noch mal so was ist. Der nächste Sturm kann wieder kommen, wenn ich in  Rente bin. Dann ist mir alles egal. Wenn es nach mir ginge, kann der Winter da bleiben, wo der Pfeffer wächst. Aber da mich ja keiner fragt, hält sich diese Jahreszeit länger wie mir lieb ist. Was hat eine Frau unlängst zu mir gesagt? Es kann in den Bergen schneien, aber nicht hier. Sie hat ja so recht damit.