Darin befinde ich mich, weil ich eine halbe Ewigkeit nicht mehr auf dieser Seite war. So kommt mir das zumindestens vor. Ich weiß schon gar nicht mehr, warum ich erst jetzt wieder dazu komme, meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Irgendwas ist ja immer. Meine Woche war unspektakulär. Am Donnerstag war der letzte Tag von Herrn D. und mir ist der Abschied wirklich schwer gefallen. Am liebsten wäre ich heulend aus dem Büro gerannt, aber die Blöße wollte ich mir dann doch nicht geben. Der Kollege hätte mich für bescheuert gehalten. Meine Vertretung ist vorbei und ich denke, ich habe das gut auf die Reihe bekommen. Was an der Stelle auch kein Wunder ist, denn das war schließlich nicht meine erste Vertretung. Der Freitag war etwas blöd, weil ich alleine im Büro war und das Telefon nicht still stehen wollte. Ich weiß bis heute nicht, wie ich das geschafft habe. Was jetzt auch egal ist, denn ab morgen entspannt sich die Lage ein wenig. Ich habe für mich beschlossen, daß ich den Stapel so bearbeite, wie er auf meinem Schreibtisch liegt. Da ist es mir egal, ob sich A. darüber beschwert, daß ihre Sachen für Italien eilig sind. Spontan fallen mir drei Herren ein, deren Sachen auch eilig raus müssen. R hat in der letzten Woche auch gefragt, wann die Sachen das Haus verlassen, das Zeug steht schon eine Weile rum. Und jetzt? Soll ich mit den Fingern schnippen und alles ist gut? Ich glaube, den Leuten fällt nicht auf, daß auch ich nur einen Kopf und zwei Hände habe. Was hat Herr L. zu mir gesagt? So kann man in der Firma nicht arbeiten. Daß er das beste Beispiel dafür war, muß ich an der Stelle nicht sonderlich erwähnen, aber nun gut. Ich glaube nicht, daß sich C. morgen freiwillig ins Büro setzt, um ein paar Sachen zu bearbeiten. Er muß sich auch um seine Sachen kümmern. An wem bleibt das also hängen? An mir natürlich. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht schon einen Plan hätte: wenn am 07.09. noch einige Sachen offen sind, kann sich der neue Kollege darum kümmern. Dann kann er zeigen, was er so auf dem Kasten hat. Das ist ja schließlich kein Hexenwerk. Ich bin eigentlich nicht der Typ, der vor dem Urlaub die Sachen an den Kollegen weiter gibt, aber was soll ich denn machen? Es muß ja weiter gehen. Und wenn sich S. nicht um den Export kümmern will, bleibt nur der neue Kollege über. Ich weiß, daß ich gemein bin, aber damit kann ich leben.

Ansonsten ist alles im grünen Bereich. Das behaupte ich jetzt mal so, denn es dauert nicht lange und die Welt sieht wieder ganz anders aus. Das Wochenende war wieder viel zu kurz und wenn das ginge, wären ein paar zusätzliche freie Tage ganz nett. Aber in zwei Wochen geht es mir besser, dann habe ich Urlaub. Zwei Wochen lang nichts hören und sehen, einfach mal abschalten und an nichts denken. Der Gedanke ist so toll, daß ich mir wünsche, jetzt schon Urlaub zu haben. Aber die zwei Wochen kriege ich auch um. Das wird zwar schwer, aber es geht. Es ist irgendwie komisch, daß es von jetzt auf gleich kalt ist. Da freue ich mich, daß ich später so richtig in mein Bett kuscheln kann. Dafür ist es morgen total bescheuert, das warme Bett zu verlassen. Kann ich meine Bettdecke nicht mit ins Büro nehmen? Wenn ich das in die Tat umsetze, komme ich nicht im Büro an. Ein Versuch wäre es wert. Das ist dann ein Vorgeschmack, daß der Herbst vor der Tür steht und wir uns somit an die ungemütliche Jahreszeit gewöhnen können. Von mir aus kann sich das Wetter noch ein wenig austoben, wenn es dafür im September schön ist. Mehr will ich gar nicht. Ich kann mir ja mal die Mühe machen und in den nächsten Tagen auf Wetter.com gucken, wie das Wetter so wird. So was hilft ja ungemein. Und da es an die See geht, muß man eben damit rechnen, daß es windig ist. Das ist genau das, was ich brauche, um den Kopf frei zu kriegen. Ich kann es echt kaum noch erwarten.