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Tagebuch Sommer
2016-03-13 18:20
Rien ne va plus

Das gilt übrigens nicht nur für das Wochenende, sondern auch für die Tatsache, daß ab morgen die ruhige Zeit vorbei ist, weil mein Chef nach zwei Wochen Urlaub wieder arbeiten kommt. Wenn ich nur daran denke, wird mir schon fast ein wenig schlecht. Ich habe die Befürchtung, daß er den halben Tag durch die Gegend läuft und jedem von seinem Urlaub erzählt. Daß man so was macht, ist normal und gehört demnach schon fast zum guten Ton, aber ich muß deswegen nicht jedem ein Klavier ans Ohr erzählen. Daß ich nicht von mir auf andere schließen kann, muß ich an der Stelle jetzt nicht erwöhnen und von daher ist mir der Rest dann auch egal. Vielleicht war meine Taktik gar nicht so verkehrt, daß ich in den zwei Wochen kaum Reparaturen bearbeitet habe und mein Chef dann sofort startet. Eigentlich gehören Reparaturen auch für mich zum Tagesgeschäft, aber es gibt nun mal Länder, die ich dann nicht so gerne bearbeite. Zumindestens nicht als Reparatur. Bei anderen Ländern ist mir das dann egal. Mir ist bewußt, daß ich immer mit dem Spruch um die Ecke komme, daß das Leben kein Ponyhof ist. Von daher muß ich mit meinen Äußerungen echt vorsichtig sein, aber so lange wir noch in der Besetzung im Büro sind, verzichte ich darauf. Ich muß mich ja nicht um alles kümmern. Wie gesagt, in den Genuß komme ich noch früh genug. Ich lasse alles auf mich zukommen und werde seine Berichte dezent überhören. In dem Fall habe ich keine andere Wahl.

Apropos Wahl: wenn bis zum Sommerurlaub noch ein paar Pfunde purzeln sollen, muß ich mich in den nächsten Wochen intensiver um den Sport kümmern. In dieser Woche war ich echt faul. Ich war zwar zweimal beim Sport, aber so prickelnd war das nicht. So langsam aber sicher geht mir das echt auf die Nerven. Mir war klar, daß es nicht einfach wird, wenn ich Job und Sport unter einen Hut bringen muß. Mein Job ist nicht wirklich anstrengend, aber es ist echt nicht einfach, wenn man jeden Tag über 12 Stunden unterwegs ist und dann noch zum Sport muß. Es ist dann besonders schlimm, wenn man noch nicht mal die Zeit hat, ein wenig aufzuräumen oder auf Toilette zu gehen, bevor man zum Sport startet. Ich weiß nicht, was die Leute von mir erwarten. Als ob das einen großen Unterschied macht, ob ich nun um 19.15 Uhr oder um 19.22 Uhr im Fitneßstudio erscheine. Außerdem ist es mir doch selbst überlassen, wann ich vom Sport genug habe. Es macht sich niemand Gedanken darüber, ob ich wirklich fit genug dazu bin, zwei Stunden Sport zu machen. Vielleicht habe ich auch nach anderthalb Stunden genug. Es ist auch nicht weiter tragisch, wenn ich nur zweimal in der Woche zum Sport gehe. Es bringt nämlich absolut gar nichts, wenn ich für nichts anderes mehr lebe und am Ende gar keine Lust mehr habe, überhaupt noch was für mich zu tun. Mir wird echt anders, wenn ich daran denke, daß die kommende Woche wieder total ausgebucht ist. Aber in zwei Wochen bin ich schon mal ein Stück weiter, dann ist Ostern. Das ist fast schon so was wie Urlaub. Ich kann es echt kaum erwarten, endlich vier Tage am Stück frei zu haben.

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2016-03-13 18:20