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Tagebuch Sommer
2015-12-05 17:25
Namen sind Schall und Rauch

Daß meine Antworten das manchmal auch sind, wurde mir heute wieder vor Augen geführt. Da ich zum Friseur wollte und meine Eltern einkaufen gefahren sind, kam meine Mutter auf die Idee, mich mitzunehmen. Was auch sicher nett gemeint war, aber ich wollte lieber laufen. Also habe ich die Frage meiner Mutter mit Nein beantwortet. Somit war das Thema für mich vom Tisch. Sollte man meinen, denn kaum waren die beiden weg, klingt es und mein Vater wollte wissen, ob sie mich mit nehmen sollen. Nein, sollen sie nicht. Das habe ich doch gesagt. Ich vermute, daß meine Mutter es vergessen hat. Wenn meine Mutter schon verpeilt ist, hat mein Vater bestimmt auch nicht zugehört. Das wäre ja nicht das erste Mal. Ich weiß auch nicht, warum mich über solche Sachen aufrege. Was soll ich denn machen? Ich sehe es nun mal nicht ein, immer den Mund zu halten. Ich schlucke eh schon immer alles runter. Ich glaube, ich lasse dieses Thema auf sich beruhen, denn sonst ist der Tag komplett im Eimer. Ab Montag kann ich meine schlechte Laune wieder raus holen. Ich muß nur zusehen, daß die Laune dann die nächsten zwei Wochen reicht. Da mache ich mir keine Gedanken, denn das geht ganz schnell. Gerade jetzt beginnt nämlich die heiße Phase. Erst recht, wenn mein Chef der Meinung ist, mir noch mehr Sachen auf den Tisch zu legen. Er scheint es regelmäßig zu übersehen, daß ich mir die Papiere selbst hole und mir auf den Tisch lege. Dabei habe ich wirklich gedacht, daß ich mit den Rechnungen weiter machen kann und die Sachen am letzten Arbeitstag vom Tisch habe. Aber was macht man nicht alles, damit der Blutdruck von meinem Chef im grünen Bereicht bleibt. Was eigentlich total verkehrt ist, aber nun gut.

Noch zwei Wochen, dann habe ich es geschafft. Für diesen Monat, für dieses Jahr. Ich finde es erschreckend, daß das Jahr so schnell vorbei ist. Ich kann an der Stelle nicht behaupten, daß das Jahr so toll war. Meine Mutter lag dreimal im Krankenhaus und auch sonst bestand das Jahr aus Arztbesuchen. Wenn man sagen könnte, daß das irgendwann mal ein Ende hat, wäre das ja okay, aber genau das wird nie ein Ende haben. Im Januar geht es weiter, denn dann muß meine Mutter zum Kardiologen. Daß die Kontrolluntersuchung sein muß, ist mir klar, aber ich habe schon ein wenig Angst davor, daß meine Mutter doch operiert werden muß. Das wird über kurz oder lang der Fall sein, weil man das mit Medikamenten nicht heilen kann. Es kann einem schon schlecht werden, wenn man sich vor Augen führt, wie es einem Bekannten nach so einer OP geht: er hat sich einen Virus eingefangen und muß in den nächsten zwei Monaten auf der Intensivstation liegen. Das muß nicht bei jedem so sein, aber es wird einem schon ganz anders, wenn man das liest. Ich habe mir mal die Mühe gemacht und habe mir ein paar Berichte durch gelesen. Nach dem siebten Bericht habe ich dann mit dem Lesen aufgehört, denn wäre mir schlecht geworden. Es fällt mir zwar schwer, aber ich sollte mich nicht so verrückt machen. Noch ist nicht aller Tage Abend und bis zum Termin haben wir alle noch ein wenig Ruhe. Die Sorgen bleiben aber dennoch. Genauso geht es mir mit den freien Tagen zwischen den Jahren. Ich bin zwar froh, frei zu haben, aber wenn ich daran denke, was im letzten Jahr hier los war, könnte ich auf die freien Tage verzichten. Die Angst sitzt mir echt im Nacken.

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2015-12-05 17:25