Wenn man noch zwei freie Tage vor sich hat, kommt einem der Spruch echt leicht von den Lippen. Was nicht heißen soll, daß ich nicht gern zu Hause bin, aber wenn man bedenkt, daß die anderen Wochenenden nach zwei Tagen vorbei sind, kommt echt Freude auf. Natürlich bin ich froh, wenn ich wieder arbeiten gehen kann, aber im Moment hält sich meine Freude in Grenzen. Dabei habe ich gedacht, daß mich in diesem Jahr nichts so schnell aus der Ruhe bringt. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Mein Chef war das beste Beispiel. Daß er einen Frachtbrief macht, ist ja ganz löblich und außerdem ist das ja auch kein Hexenwerk. Sollte man eigentlich meinen. Er gab in seinem Frachtbrief vier Packstücke an. Wenn man die Möglichkeit hat, das so zu machen, ist das ja auch kein Thema. Es wird nur dann komisch, wenn man bei drei Packstücken das Gewicht angibt und beim vierten Packstück das Gewicht nicht eingibt. Wer war am Ende schuld daran? Richtig, die Spedition. Wer auch sonst? Mein Chef hat direkt bei der Spedition angerufen und hat die Leute vom Service rund gemacht, daß genau das Feld ein Pflichtfeld sein muß. Jetzt mal ehrlich: die Leute vom Service können auch nichts dafür, wenn mein Chef zu blöd ist, das Gewicht anzugeben. Mich hat mein Chef auch damit genervt, aber was hätte ich dazu sagen sollen? Am besten hält man den Mund, denn sonst hätte ich mir anhören dürfen, wie unsozial ich doch bin. Was das jetzt damit zu tun hat, entzieht sich meiner Kenntnis, aber das macht den Braten nun auch nicht mehr fett. Was mir mehr zu denken gibt, ist die Tatsache, daß mein Chef es am Freitag nicht auf dem Schirm zu haben schien, daß ich am Dienstag frei habe. Er hat mir nämlich vorgestern noch Sachen auf den Tisch gelegt, die ich bearbeiten soll. Selbst wenn er das nicht vergessen hat, frage ich mich, warum er das nicht bearbeiten kann. Er bricht sich keinen Zacken aus der Krone, wenn er mal für einen Tag in die Tasten haut. Was macht er nur, wenn ich drei Wochen Urlaub habe? Mir ist das egal, dann bleiben die Sachen eben liegen, bis ich am Mittwoch wieder im Büro bin. Wenn er keine Lust hat, sich um den Kleinkram zu kümmern, ist es nicht so wichtig. Was am Dienstag im Büro ist abgeht, muß mich nicht interessieren.

Und sonst? Sonst ist alles im grünen Bereich. Es könnte zwar besser sein, aber ich will mich nicht beklagen. Das Leben ist eh schon schwer genug. Für mich ist es wichtig, daß meine Mutter wieder zu Hause ist und daß sie das Thema Krankenhaus für die nächste Zeit zu den Akten legen kann. Die Hausärztin wird das vermutlich anders sehen, wenn es darum geht, daß sie wieder zur Darmspiegelung muß, weil der HB-Wert wieder verrückt spielt. Mit dem Ergebnis, daß man nichts findet. Warum das dann sein muß, weiß ich nicht. Auch wenn das nicht so wild ist und es dramatischere Untersuchungen gibt, muß man nicht ständig so was über sich ergehen lassen. Wenn man das alle zwei Jahre macht, mag das okay sein, aber es reicht. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie oft meine Mutter zur Darmspiegelung mußte. Was das angeht, haben wir einfach keine Ahnung. Daß ich mich im Fitneßstudio angemeldet habe, war die richtige Entscheidung. Es kommt zwar vor, daß ich keine Lust habe und viel lieber zu Hause bleiben würde, aber das muß ich jetzt durch ziehen. Immerhin ist das nicht gerade billig und was das angeht, muß man für sein Geld auch was tun. Was mich ein wenig stört, ist die Tatsache, daß sich mein Gewicht nicht ändert. Ich habe mich gestern zum dritten Mal gewogen und aus irgendwie weigert sich die Waage, etwas anderes anzuzeigen. So lange kann ich gar nicht auf dem Laufband ausharren, bis sich das Ergebnis positiv äußert. Natürlich ist mir klar, daß das nicht so schnell geht und daß es schon etwas dauert, bis man was sieht, aber daß es so gar nicht voran geht, will mir nicht in den Kopf. Ich sollte wirklich darauf achten, daß ich nicht so viel esse. Was auch gar nicht so einfach ist, wenn man einmal im Monat mit den Problemen zu kämpfen hat, mit denen sich die Frauen sich rum schlagen müssen.