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Tagebuch Sommer
2019-08-21 20:10
Mord auf höchster Ebene

Das fing schon damit an, wenn man sich am frühen Morgen sagen lassen muß, daß einem die Handyhüllie nicht gefällt. Gut möglich, daß mein Vater damit nicht verkehrt lag, aber Geschmäcker sind nun mal verschieden. Ich konnte doch auch nichts dafür, daß es nichts anderes gab. Zum Dank dafür kann man sich noch anfurzen lassen, daß mein Vater das einfach nur so gesagt hat. Und ich habe einfach nur so geantwortet. Ich weiß nicht, wo da das Problem war. Zumindestens habe ich mir heute eine neue Handyhülle geholt und somit ist alles wieder gut. Eigentlich müßte ich mich dafür so richtig in den Hintern treten, daß ich nicht so gelassen habe, wie ich es wollte. So oft fällt mir das Smartphone nun nicht aus der Hand. Jetzt ist es zu spät und man ist glücklich und zufrieden. Was macht man nicht alles, um sich nicht jeden Tag anzicken zu lassen? Das Thema ist vom Tisch und fertig ist die Laube. Beim nächsten Mord muß die Bahn dran glauben. Bei dem ganzen Drama bleibt das auch nicht aus. Wo vorgestern und gestern der Zug Verspätung hatte, kam das Teil heute mega pünktlich. Daß mein Schnitt im Keller ist und ich der Abmahnung näher bin als mir lieb ist, erwähne ich an der Stelle gar nicht erst. So lange die Minusstudnden so bleiben, wie sie jetzt sind, kann mir nichts passieren, aber prickelnd ist das nicht wirklich. Ich hoffe, daß ab der nächsten Woche alles wieder normal läuft. Abwarten und Tee trinken.

Wir wissen jetzt auch, warum H.G. nicht mehr anruft: weil wir es nie zu schätzen wußten, wenn H.G. schöne Grüße von I. ausgerichtet hat. Was ist das für ein pubertäres Verhalten? Keine Ahnung. Wir hatten unsere Gründe, warum wir nie Grüße auf diverse Karten geschrieben haben. Vielleicht wird das ja deutlicher, wenn ich das mal zusammen fasse: I. ist die Mutter seiner ersten Frau und demnach hat H.G. seit 40 Jahren ein Verhältnis mit seiner Ex-Schwiegermutter. H.G. hat seine zweite Frau über viele Jahre mit besagter Schwiegermutter betrogen. Er hat es nicht für nötig gehalten, seine kranke Frau in der Kur zu besuchen. Statt dessen war er für seine Schwiegermutter "einkaufen". Das ist eine komische Umschreibung dessen, wie man es sonst nennt. Aber da ich ja gut erzogen bin, weiß ich mich zu beherrschen. Wie oft hat sich E. bei uns ausgeheult, wenn H.G. bei I. war. Genau so oft haben wir sie für verrückt erklärt. Und E. hatte all die Jahre Recht gehabt. Ganz ehrlich: so doof kann doch keiner sein, wenn I. den eigenen Sohn vergrault und H.G. seine Enkelkinder nicht mehr sehen darf. Bei seiner zweiten Frau ist ihm mehr als einmal die Hand ausgerutscht, von der Ische läßt er sich gewisse Dinge verbieten. Daran sieht man mal, was passiert, wenn das Hirn eine Etage tiefer rutscht. Sorry, aber mit solchen Leute kann man einfach kein Mitleid haben. Es läßt mich auch kalt, daß I. an Brustkrebs erkrankt ist. Es gibt scheinbar doch einen lieben Gott. Es hat schon was, wenn man fies ist.

Kommentare

03:24 22.08.2019
Wo die Liebe hinfällt, dafür kann kaum einer etwas
Good luck!
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2019-08-21 20:10