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Tuesday, 16. April 2024
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Tagebuch Sommer
2018-04-12 19:55
Kampfgeist

Irgendwie scheine ich genau das verloren zu haben, denn ich kann so gar nichts mit mir anfangen. Daß man müde ist, ständig schlafen kann und auf gar nichts Lust hat, kann ja mal passieren, aber was bei mir in der letzten Zeit abgeht, ist echt nicht normal. Ich habe gedacht, daß es an den Ostertagen besser wird, aber so kann man sich täuschen. Doch das nächste lange Wochenende kommt bestimmt, was für mich ein Hauch von Erholung sein wird. Bis zu meinem Urlaub ist es ja auch nicht mehr lang. Ich freue mich schon wahnsinnig auf die drei Wochen. Von mir aus kann das ewig dauern, aber damit kann ich nicht wirklich rechnen. Wer weiß, wozu das gut ist. Heute war auf der Arbeit auch nicht so mein Tag. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber nach der Mittagspause könnte ich bis zum Feierabend schlafen. Aber da man ja mit dem Zug fahren muß, folgt das Nickerchen auf der Heimfahrt. Da besteht allerdings die Gefahr, das Ziel zu verpassen. Doch das ist mir zum Glück noch nicht passiert und das ist auch gut so. Ansonsten ist alles im grünen Bereich. Morgen ist zum Glück schon Freitag, was für mich bedeutet, daß ich ein paar Minuten früher gehe. Ich habe einen Termin, den ich unter keinen Umständen absagen will. Das wäre jetzt auch viel zu kurzfristig. Meine Kollegin hat mir heute ein wenig den Kopf gewaschen. Sie meint, daß ich in letzter Zeit gereizt bin, wenn ein Fahrer kommt. Die meisten Fahrer sind der deutschen Sprache nicht mächtig, was es schon mal schwer macht, denen verständlich zu machen, was sie zu machen haben. Es bringt auch nichts, wenn ich mit Händen und Füßen erkläre, was sie machen müssen. Daß man die Leute nicht stehen lassen kann, versteht sich von selbst. Der gestrige Vorfall ist natürlich dumm gelaufen, aber er ist nun mal passiert. Ich finde, der Fahrer hätte auch erkennen können, um welches Packstück es sich handelt. Es war scheinbar einfacher, ins Büro zu kommen und zu sagen, daß die Papiere falsch sind. Aber ich muß ein freundliches Gesicht machen. Ab morgen versuche ich das mal. Ob das am Ende was bringt, bleibt abzuwarten. Ich habe es dezent überhört, daß Ch. einen Spruch vom Stapel ließ, als ich darum gebeten habe, daß man die Sachen von Herrn J. packt, weil das heute noch vom Hof sollte. So was muß doch auch nicht sein. Die Mails von A. lösche ich sofort, weil ich mich schon gar nicht traue, den Jungs das raus zu bringen. Und dann muß man sich noch so einen Spruch anhören. Vielen Dank auch.

Da man sich sonst keine Gedanken macht, ist es nicht weiter tragisch, was mein Vater zu meiner Mutter sagte: sie hat extrem zugenommen und das muß sich ändern. Sie bekommt kaum Luft, wenn sie läuft und das hat nichts mit dem Herzen zu tun. Sie hat zwar was am Herzen, aber die letzte Untersuchung war unauffällig. Das Laufen beschränkt sich darauf, wenn sie von einem Zimmer ins andere läuft. Das ist auch nicht Sinn und Zweck der Übung. Mein Vater hat ihr gesagt, daß sie irgendwann gar nicht zum Arzt kommt und damit hat er gar nicht mal so unrecht. Was macht sie denn, wenn mein Vater mal nicht mehr ist? Ich kann sie nicht zum Arzt fahren, ich habe keinen Führerschein. Mit dem Bus fahren, kommt für meine Mutter so gar nicht in die Tüte, weil sie von der Haltestelle zum Arzt laufen muß und das geht halt nicht. Wer die Einkäufe machen muß, muß ich an der Stelle nicht erwähnen. Es ist nicht so, daß ich nicht helfe, aber ich gehe auch den ganzen Tag arbeiten. Da kann ich in der Mittagspause nicht mal eben nach Hause gehen, um meiner Mutter eine Kleinigkeit zu bringen. Da muß sie doch einsehen. Doch meine Mutter sieht das nicht ein. Sie war doch dabei, als sie 2014 im Krankenhaus war und der Arzt zu ihr sagte, daß sie mehr laufen muß. Aber meine Mutter hört nicht. Für sie ist das einfach zu viel. Dabei will man ihr doch nichts. Man will ihr nur helfen. Was soll ich denn sagen? Mir tut seit Tagen der linke Knöchel weh, von meinem rechten Knie rede ich gar nicht erst. Ich ignoriere den Schmerz und laufe den Schmerz weg. Was mir zwar auch nicht immer gelingt, aber ich habe doch keine andere Wahl. Ich möchte nicht so enden wie mein ehemaliger Chef, dem das Verhalten seiner Mutter auf den Geist ging. Ich fresse diese Gedanken in mich hinein und weiß oftmals gar nicht, wo ich mit den Gedanken hin soll. Mir fällt das auch nicht leicht. Aber ich muß da durch. Ich will kein Mitleid haben, das verlange ich ja gar nicht. Verständnis? Das brauche ich ebenfalls nicht. Ich mache doch niemanden schlecht, wenn ich über solche Sachen rede. Ich habe nun mal solche Phasen, wo ich einfach mal reden muß Scheinbar sieht man das anders, aber nun gut. Damit kann ich leben.

Kommentare

02:23 13.04.2018
"Laufen" muss ja nicht sein, sie kann ja auch in Gesellschaft Deines Vaters spazieren gehen - oder Windowshopping? Irgendetwas, was Spaß und Freude bringt!
Good luck !
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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